Jugend und Beruf
Mechatroniker: Ausbildung mit Perspektive
Verlagsthema Mechatroniker kennen sich mit Mechanik, Elektrik und Informatik aus und sind entsprechend stark gefragt.
Mo, 19. Sep 2022, 10:18 Uhr
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Thema: Jugend und Beruf
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"Wir vereinen die zwei Berufsfelder Mechanik und Elektronik in einem und bringen zusätzlich Wissen aus der Informatik mit", fasst Philipp Helfrich, zukünftiger Ausbildungsberater im Bereich Mechatronik bei der Trea Breisgau in Eschbach, zusammen. Die Müllverbrennungsanlage ist eines der regionalen Unternehmen, das in diesem Beruf ausbildet.
Mehr und mehr Geräte und Maschinen sind heute mechanisch zusammengebaut und elektronisch gesteuert. Das gilt für die Spülmaschine ebenso wie für das neue Auto – und auch für die Roboteranlagen, die diese Produkte herstellen. Mechatroniker bauen nicht nur mechanische Bestandteile einer Maschine zusammen, sondern programmieren auch komplexe Schaltungen und Steuerungen. Hierfür fertigen sie Bau- und Schaltpläne an oder orientieren sich an Konstruktionszeichnungen. Mechatroniker sind im Maschinen- und Anlagenbau tätig, arbeiten in der Medizintechnik oder übernehmen Aufgaben in der Automatisierungs- und Kommunikationstechnik.
Jugendliche sind gut beraten, schon bei der Wahl des Ausbildungsbetriebs ein Unternehmen zu finden, das den eigenen Interessenbereich abdeckt. "Ich bin vor allem in der Wartung und Instandhaltung großer Maschinen tätig", so Jonathan Gießler, Auszubildender im dritten Lehrjahr bei der Trea Breisgau.
Ist in der Müllanlage der Kran ausgefallen oder meldet die Turbine zur Fernwärmeerzeugung einen Fehler, ist er zur Stelle. "Um zu sehen, ob die Ausbildung für dich infrage kommt oder ob ein Betrieb zu dir passt, ist ein Praktikum eine super Chance", empfiehlt der 22-Jährige. Viele Ausbildungsbetriebe bieten Praktika an – einfach anrufen oder eine E-Mail schreiben kann sich auszahlen.
Die Ausbildung zum Mechatroniker dauert in der Regel dreieinhalb Jahre und erfolgt im Wechsel zwischen Blockunterricht in der Berufsschule und der betrieblichen Ausbildung. Empfohlen wird ein Realschulabschluss oder das Abitur. "Mitbringen sollte man gute Noten in Mathe, räumliches Vorstellungsvermögen und eine Portion handwerkliches Geschick", so Helfrich. "Dazu kommt Lernwille, Teamfähigkeit und Zuverlässigkeit." Auch wichtig ist die sogenannte Farbtauglichkeit: Sehbeeinträchtigungen wie eine Rot-Grün-Schwäche sind ein Ausschlusskriterium.
Im ersten Ausbildungsjahr lernen Azubis die Arbeit an Dreh-, Fräs- und Bohrmaschinen kennen und eignen sich Grundkenntnisse der Elektrotechnik und Informatik an. Beginnend im zweiten Jahr kann man mit zusätzlichen Angeboten wie Schweißer-Kursen oder dem Stapler-Führerschein sein Profil schärfen.
Meist zeichnet sich schon im Laufe der Ausbildung ab, welchen Arbeitsbereich jemand bevorzugt. "Allgemein gesprochen liegt für Mechaniker die Herausforderung in der Reparatur eines offensichtlichen Problems, während für Elektriker die Suche nach dem Problem die größte Herausforderung darstellt", erklärt Helfrich die unterschiedlichen Aufgabenprofile.
Mechatroniker sind aus Industrie und Handwerk nicht mehr wegzudenken und entsprechend stark gefragt. Weiterbildungsmöglichkeiten gibt es in verschiedenen Fachrichtungen, darunter der technische Betriebswirt oder der Industriemeister Elektrotechnik. Ein Meisterbrief kann auch Türöffner für ein Studium der Mechatronik sein und ermöglicht das Studieren ohne Abitur.