Russland

Mal über den Tellerrand hinausblicken

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Zu: "Ohne jede Orientierung", Tagesspiegel von Ronny Gert Bürckholdt (Politik, 31. März)

Die ablehnende Kommentierung der BZ zum Vorschlag des sächsischen Ministerpräsidenten reiht sich, wie ich meine, vorschnell in die keine Gegenmeinung duldende Auffassung ein, im granitharten Ja zur Beibehaltung der Sanktionspolitik gegenüber Russland zu verharren und ständig nachzulegen. Bei den maßgebenden (Nato-)europäischen Politikern ist nirgends zu erkennen, wie durch vorsichtige erste Schritte vielleicht eine Aufweichung der völlig festgefahrenen Situation erreicht werden könnte. Beiden Seiten ist vorzuwerfen, dass sie durch ständige Aufmunitionierung sowohl verbal als auch waffentechnisch die Katastrophe nur befeuern.

Politiker, Spezialisten und andere Sachverständige auf unserer Seite vermochten durch ihre Analysen und ihr Handeln keinen auch noch so kleinen Lichtblick zu schaffen. Im Gegenteil – das Elend nahm und nimmt ständig zu. Wie wollen wir denn erreichen, unter Beibehaltung dieser waffenstarrenden Konfrontation, Russland je wieder einzubinden in Europa, zu dem es doch gehört? Wurde denn jemals darüber nachgedacht, Russland in die EU "hineinzudenken"?

Die gänzlich neue Situation in den USA mit einer noch nie dagewesenen Unberechenbarkeit ihrer Protagonisten sollte uns erst recht zum oben angesprochenen Überdenken unserer problematischen Situation in Mitteleuropa bewegen. Wir rühren und kochen dieses furchtbare Problem seit Monaten im ewig gleichen Topf und wagen nicht, die Temperatur herunter zu fahren.

Und gibt es nicht die Weisung, über den Tellerrand hinaus zu blicken, um eine bessere Orientierung zu erlangen?

Und damit meine ich, Schritte oder wenigstens Gedanken zuzulassen, auf einen Gegner auch zugehen zu können. Was ist das denn für ein Frieden, wenn die Waffen erst still sind, wenn die Ukraine gänzlich kaputt ist wie Gaza?
Erich Moldenhauer, Hinterzarten
Schlagworte: Erich Moldenhauer, Ronny Gert Bürckholdt
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