Jubiläum
Am Sonntag war Abschluss der 25. Lirum-Larum-Lesefest-Woche
1994 fing alles an – und auch in Zukunft soll es in jedem Herbst eine Woche lang so weitergehen, wie es bis gestern wieder eine Woche lang war: Beim 25. Lirum-Larum-Lesefest haben diesmal insgesamt zwölf Kinderbuchautorinnen und -autoren 33 Mal an Schulen und außerdem an einigen anderen Orten aus ihren Büchern vorgelesen.
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Und wie immer gab’s zum Abschluss ein großes Lesefest im Theater, bei dem – ebenfalls wie immer – ziemlich viel los war.
Dort ist ein Vorfahre von Pete vor langer Zeit mitgefahren, und irgendwo im Schiff muss ein Schatz versteckt sein. Es sitzen viele kleinere Kinder bei der Lesung im Großen Haus, aber auch Ältere haben ihren Spaß. So wie Tim (11), der es mag, wenn Autoren auch zeichnen, und die Mäuse-Perspektive spannend findet. Er ist mit einigen Freunden da und liest viel und gern – seine Mutter ist Buchhändlerin, da bringt er gute Voraussetzungen mit. Auch Rebecca (10) liest viel, am liebsten Krimis wie "Kommissar Kugelblitz". Sie stöbert draußen vorm Theater nach neuem Lesestoff, im Bücherbus gibt’s ausgemusterte Bücher für 50 Cent zu kaufen. Sie liest viele E-Books, weil die günstiger sind, obwohl sie richtige Bücher eigentlich noch lieber mag.
Dass neue Medien gedruckte Kinderbücher unwichtiger werden lassen, hat Rolf Störtzer auch schon als Mahnung gehört, als er das erste Lesefest im Bürgerhaus Zähringen organisiert hat. Inzwischen ist er in Rente, aber seine Kollegen beim Kulturamt machen weiter, seit langem in Kooperation mit dem Theater, wohin das Abschlussfest vor etlichen Jahren umgezogen ist. Nun kam auch noch das vor einem Jahr eröffnete Literaturhaus dazu.
Mitte der 1990er war Freiburg mit seinem Lesefest bundesweit ein Vorreiter, sagt Rolf Störtzer. Aber auch jetzt sei es bei Kinderbuchautoren weiterhin sehr beliebt, unter anderem, weil manche so aus der Nische heraus in eine breitere Öffentlichkeit finden, sagt Mario Willersinn vom Kulturamt. Eingebürgert hat sich auch, dass immer eine Patenklasse durch das Programm führt: Diesmal ist die 4a von der Emil-Gött-Schule in Zähringen dran. Lotti (10), Kayla (9) und Lennart (9) stehen hinter der Bühne mit Mikros in der Hand und warten auf ihren Auftritt. "Jetzt ist Einlass", sagt Michael Kaiser, Lesefest-Mitorganisator vom Theater – da werden alle noch ein bisschen nervöser. Er erinnert die Kinder dran, dass sie auf dem grün markierten "X" stehen sollen, gleich nachher auf der Bühne.
Und genau da stehen Lotti, Kayla und Lennart dann, stellen souverän sich selbst und danach die Berliner Autorin Sabine Ludwig vor, die aus ihrem Buch "Das verflixte Alfa-Bett" verschiedene Schultütengeschichten vorliest und als Erstes erzählt, wie ihr eigener erster Schultag Anfang der 1960er Jahre gewesen ist: Mit einem Kleid, das kratzte, und einer dunkelbraunen Schultüte, die ihre Eltern nur ausgeliehen hatten und die sie sehr hässlich fand.
"Ich hatte eine Zahnlücke und war nicht sehr glücklich", sagt Sabine Ludwig. Das merkt man den Geschichten, die sie rund um Schultüten erzählt, nicht an – obwohl es da auch Probleme zu lösen gibt. Zum Beispiel, als Sebastian sich erstmal gar nicht mehr auf die Schule freuen kann, weil ihm seine Freundin Frieda, die schon in die vierte Klasse geht, von einem gemeinen Schulteufel erzählt hat, der im Keller der Schule wohnt. Doch er findet heraus, dass das nicht so ganz stimmt.