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Zischup-Interview mit Studentin der Medienproduktion und -gestaltung

"London hat sich allemal gelohnt"

Die Studentin Vanessa Szill fotografiert gerne und möchte ihr Hobby später mal zum Beruf machen. Jule Richmann aus der Klasse 9b des Lahrer Max-Planck-Gymnasiums sprach mit Szill über ihr Praxissemester in London.  

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Studentin Vanessa Zill vor Meer.   | Foto:  privat
Studentin Vanessa Zill vor Meer. Foto:  privat
Zischup: Was studieren Sie?
Szill: Ich studiere Medienproduktion und -gestaltung an der FH Offenburg.
Zischup: Warum studieren Sie das?
Szill: Weil ich schon während des Abiturs wusste, dass ich etwas mit Medien studieren möchte. Also habe ich mich über mögliche Studiengänge in diesem Bereich informiert. Anfangs habe ich Technik-Kommunikation studiert. Das war aber die falsche Wahl, und nach dem zweiten Semester habe ich gewechselt. Seither studiere ich an der FH Offenburg. Meine Eltern waren mir eine große Inspiration. Sie leiten zusammen eine Werbeagentur.
Zischup: Was interessiert Sie an der Fotografie?
Szill: Mich interessiert an der Fotografie zum einen, dass man einen ganz speziellen Moment für immer festhalten kann. Mir gefällt auch, dass der Betrachter nicht weiß, wie viel Arbeit in einem Bild stecken kann. Damit meine ich, dass der Betrachter nur das Motiv betrachtet. Er macht sich aber keine Gedanken darüber, wie viele Stunden es womöglich gebraucht hat, um das perfekte Bild zu machen und wie viel Nachbearbeitung darin steckt. Darum freu ich mich jedes Mal, wenn mich jemand fragt, wie lange ich für das Bild gebraucht habe. Heutzutage kann nämlich jeder mit seinem Smartphone samt einprogrammierter Filter superschöne Fotos machen, aber mit Wissen hat das nichts zu tun.
Zischup: Was sind Ihre Lieblingsmotive?
Szill: Meine Lieblingsmotive sind Städte bei Nacht, alte heruntergekommene Gebäude und Kinder, auch wenn es manchmal schwierig ist, sie zu fotografieren. Auch die Produktfotografie gefällt mir sehr gut.

Zischup: Was für eine Berufsvorstellung haben Sie momentan?
Szill: Ich möchte nach dem Studium Produktfotografie und Werbefilme machen. Am liebsten so, dass ich es mit der Firma meiner Eltern verbinden kann. Vor allem interessiert mich beim Imagefilm die 3D-Animation, die ich auch vertiefen möchte. Vielleicht hänge ich aber auch nach dem Bachelor noch den Master in Medien und Kommunikation hintendran.
Zischup: Was ist Produktfotografie?
Szill: Anders als die Werbefotografie will die Produktfotografie erst mal keine Emotionen beim Betrachter wecken. Meistens bilden wir das Produkt aus verschiedenen Perspektiven vor weißem Hintergrund ab. Die Bilder sind meistens dann solche, die du in Onlineshops siehst. Auf Werbefotos sind meistens Menschen darauf, damit sich der Betrachter mit ihnen identifizieren kannst.
Zischup: Was war der Grund für das Praxissemester?
Szill: Mein Praxissemester ist Pflicht. Ich muss mein Praxissemester im vierten Semester absolvieren und es stand mir frei, etwas in Deutschland oder im Ausland zu suchen. Die Stelle musste nur dem Studiengang entsprechen.
Zischup: Warum in London?
Szill: Nach dem Abi habe ich nicht wie viele andere ein Jahr Pause gemacht. Darum war das jetzt für mich eine gute Gelegenheit, dieses Auslandsjahr nachzuholen. Natürlich musste ich mir ein Land aussuchen, dessen Sprache ich auch sprechen kann. Und da ich in der Schule nur Englisch und Latein hatte, war meine Auswahl beschränkt. Ein Jahr zuvor hatte ich meinen Urlaub in London verbracht und mich sofort in diese wundervolle Stadt verliebt. Außerdem ist sie, was Medien, Video und Fotografie angeht, eine sehr spannende Stadt.

Zischup: Was ist so besonders an London?
Szill: Dass hier so viele verschiedene Kulturen aus aller Welt in einer Stadt aufeinandertreffen. Sobald du in ein anderes Viertel kommst, hast du gleich das Gefühl, in einer anderen Stadt zu sein. Ich habe hier schon so viele verschiedene Menschen kennengelernt.
Zischup: Unterstützen Ihre Eltern Sie?
Szill: Meine Eltern unterstützen mich natürlich. Zum einen unterstützen sie mich finanziell, denn ohne sie könnte ich in dieser teuren Stadt nicht wohnen, und zum anderen unterstützen sie mich mental, das heißt sie bauen mich auf, sobald es mal nicht so gut läuft. Oder ich auch mal Heimweh bekomme.
Zischup: Wie heißt die Agentur, in der Sie arbeiten?
Szill: "The Light Studios". Sie ist im Herzen Londons, genauer in Chelsea, also direkt beim Fußballstadion. Die Agentur bietet unter anderem Fotografie und Videoshoots an.
Zischup: Was sind Ihre Aufgaben dort?
Szill: Ich assistiere hauptsächlich. Mittlerweile habe ich auch schon einige Shootings alleine gemacht und werde demnächst die Kamera bei einem Fashionvideo führen. Aber ich bin auch für die Kunden zuständig, die das Studio mieten. Ich muss sie begrüßen, das Licht aufbauen und bei Fragen zur Verfügung stehen.
Zischup: Verdienen Sie dabei was?
Szill: Ich verdiene leider nichts bei meiner Praktikumsstelle. Ich finanziere mir mein Praktikum durch Bafög, Erspartes, ein Erasmusstipendium und mit der Hilfe meiner Eltern. Ab und zu habe ich schon ein Taschengeld für Fotoshootings oder für die Bildbearbeitung bekommen, jedoch nicht so viel.
Zischup: Wie wohnen Sie in London?
Szill: Ich wohne in dem Haus, das meiner Chefin gehört. Dort habe ich ein großes Zimmer. Ich habe das große Glück, auch in Chelsea zu wohnen und kann dadurch jeden Tag zur Arbeit laufen.
Zischup: Was für Leute haben Sie in London kennengelernt?
Szill: Bis jetzt habe ich die unterschiedlichsten Leute kennengelernt. Viele Fotografen, Models, Selbstständige, ich war auf einer russisch-orthodoxen Hochzeit, um zu fotografieren, und so weiter. Ich glaube, mein Job ist perfekt, um die unterschiedlichsten, komischsten und lustigsten Leute Londons zu treffen.
Zischup: Wie lange dauert ein Praxissemester?
Szill: Meine Studienverordnung schreibt vor, dass ich 95 Arbeitstage absolvieren muss. Ich habe am 1. August angefangen und werde bis zum 18. Dezember arbeiten. Das sind etwas mehr als 95 Arbeitstage.
Zischup: Kann jeder ein Praxissemester machen?
Szill: Ich weiß leider nicht genau, wie das die Universitäten handhaben. Also an den Fachhochschulen ist es soweit ich weiß Pflicht, ein Praxissemester zu machen. Vielleicht auch an manchen Unis.
Zischup: Hat sich das Praxissemester für Sie gelohnt?
Szill: Bis jetzt hat sich mein Praxissemester allemal für mich gelohnt. Fünf Monate London machen sich gut in einem Lebenslauf. Außerdem konnte ich mein Englisch sehr verbessern und habe viele Erfahrungen in Sachen Fotografie und im Umgang mit Kunden sammeln können.

Ressort: Schülertexte

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