Der katholische Priester Abba Mussie Zerai ist Eritreer und lebt in der Schweiz – seine Telefonnummer ist die letzte Hoffnung für viele Flüchtlinge auf dem Mittelmeer.
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Die SMS leuchtet grün auf dem Telefondisplay, auf Englisch: "Lieber Baba, hilf uns schnell. Wir haben kein Essen, kein Wasser, und der Handyakku ist fast leer." Mussie Zerai wischt sie weg. "35,47/ 16,67, 35. Breitengrad, 16. Längengrad", erklärt er. "Mittelmeer, zwischen Libyen, Malta und Sizilien." Die Nachricht hat ihm am 2. Oktober ein Eritreer geschickt, aus dem Mittelmeer, irgendwo zwischen Libyen, Malta, Sizilien. Ein Bootsflüchtling auf dem Weg nach Europa. Zerai hat die GPS-Daten gleich weitergeschickt, an die Seenotrettung, an die Küstenwachen. Jetzt schaut er auf die Nachricht, eine tiefe Falte teilt seine Stirn. "Wenn ein Boot noch in libyschen Gewässern ist, fühlen sich Italien und Malta nicht verantwortlich. Dann müssen andere helfen." Andere, wie die libysche Küstenwache, von der er weiß, dass sie Migranten nicht gut behandelt.
Der Eritreer ist einer von Tausenden, die in den vergangenen zehn Jahren bei Abba Mussie Zerai Hilfe gesucht haben. Auch er selbst stammt aus Eritrea, ist katholischer Priester und arbeitet derzeit in einer Gemeinde bei Aarau, in der ...