Leserinnen und Leser spenden bereits 127.000 Euro für die Weihnachtsaktion der Badischen Zeitung

Rund 127.000 Euro an Spenden für die BZ-Weihnachtsaktion Hilfe zum Helfen: Das war so nicht zu erwarten in einer Zeit, in der Meldungen von Firmenpleiten, Stellenabbau in Unternehmen, zunehmender politischer Instabilität und den nun schon jahrelangen kriegerischen Auseinandersetzungen in Europa oder im Nahen Osten viele betroffen machen, verunsichern und entmutigen. Doch schon zu Weihnachten zeichnete sich ab, dass die Bedürftigen vor Ort von ihren besser gestellten Mitmenschen nicht vergessen werden.

Immer noch treffen Spenden auf den Hilfskonten ein

Noch treffen in den ersten Tagen des neuen Jahres immer noch Spenden auf den beiden Hilfskonten ein, egal ob fünf oder 5000 Euro – sie tragen allesamt mit dazu bei, konkrete Not zu lindern. Viele kleine Einzelspenden füllten zwischen dem ersten Advent und heute den Spendentopf, daneben auch großzügige Zuwendungen von Unternehmen oder Vereinen, die bei Weihnachtsfeiern sammelten oder sich wie mit dem Weihnachtsliedersingen im Elzstadion oder dem Pastaverkauf um Oscar Guidone engagierten.

Und Armut kann jeden treffen, manchmal von einem Augenblick auf den anderen. Armut ist nicht nur ein Mangel an Geld, sondern auch an fehlender sozialer Teilhabe. Wenn Kinder nicht an einer Geburtstagsfeier teilnehmen können, weil sich die Familien das Geschenk nicht leisten können oder sie nicht beim Schulausflug dabei sind, weil der zu teuer ist, dann ist auch das ein Ausdruck von Armut.

Dabei ersetzt die BZ-Aktion nicht das glücklicherweise vorhandene staatliche soziale Netz, sie möchte es enger stricken und dort helfen, wo zusätzliche Unterstützung nötig ist, aber aus vielerlei Gründen nicht gewährt werden kann. "Alle Empfänger beziehen Sozialleistungen in unterschiedlicher Form und Höhe", sagt Alexander Breisacher. Der Geschäftsführer des Emmendinger Kreisverbands des Deutschen Roten Kreuzes (DRK) weiß: "Die staatlichen Leistungen können nicht jeden Einzelfall berücksichtigen. Genau da hilft die Aktion ungemein, wenn Menschen in Ausnahmesituationen unbürokratisch geholfen werden kann."

Bereits fast 80.000 Euro ausbezahlt

Breisacher, der mit der Weihnachtsaktion 2024 die Koordination der Mittelvergabe in der Einzelfallhilfe für die Liga der Freien Wohlfahrtspflege, den Sozialverbänden im Kreis, von Anja Alexandersson (Diakonisches Werk) übernommen hat, bewertet den Stellenwert der BZ-Aktion daher als "sehr positiv". Bis zum Beginn dieser Woche wurden bereits 79.850 Euro an Menschen in Not aus dem Landkreis ausbezahlt.

Laut Breisacher sind bislang 534 Einzelanträge eingegangen und nach dem Vieraugenprinzip bearbeitet worden, um so auch Missbrauch oder Doppelzahlungen auszuschließen. Bewilligt wurden Beträge zwischen 50 und 200 Euro, im Durchschnitt waren es 150 Euro. Auch in den nächsten Wochen werden noch weitere Auszahlungen an Bedürftige folgen, bis die noch immer eintreffenden Spendenmittel aufgebraucht sind. Die Hilfskonten bleiben übrigens das ganze Jahr über geöffnet, denn die Not beschränkt sich nicht auf die Wochen rund um das Fest.

Förderung auch für ausgewählte Projekte

Auch für das traditionell zweite Standbein der BZ-Weihnachtsaktion bleiben dank des guten Gesamtergebnisses noch genügend finanzielle Mittel übrig. Insgesamt 13.400 Euro fließen in die Förderung ausgewählter sozialer und karitativer Projekte, die von Menschen im Landkreis initiiert werden oder ihnen zugutekommen. Unterstützt werden mit Beträgen zwischen 700 und 2000 Euro nach einer vorherigen Auswahl von Redaktion und Regionalverlag diesmal insgesamt acht Organisationen, Vereine und Institutionen, die sich etwa wie der Verein Verse der Förderung von Menschen mit seelischer Behinderung widmen oder wie der DLRG-Ortsverein Emmendingen unentgeltlich Schwimmkurse für Kinder geflüchteter Familien anbieten.

Auch der interkulturelle Nähtreff für Frauen des Arbeitskreises Asyl in Denzlingen, die Emmendinger Stiftung Brücke oder das Bahlinger Haus Johannes dürfen sich über eine Gabe aus der BZ-Aktion freuen. "Mit den Zuwendungen aus der Aktion Weihnachtswunsch ermöglichen Sie den Klienten eine Teilhabe am gesellschaftlichen Leben", bedankt sich Frank Braun von Verse für die Zusage. Aktuell werden von dem gemeinnützigen Verein 45 psychisch erkrankte Menschen in Gastfamilien betreut. Der mit den BZ-Mitteln gesponserte Jahresausflug ist für viele der Höhepunkt im Jahreslauf. Im vergangenen Jahr ging es in den Affenwald im Elsass mit anschließendem gemeinsamen Flammenkuchen-Essen.