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Der Beitrag über den abgestraften Abistreich am Rotteck-Gymnasium (JuZ vom 6. Juli) regte zu folgenden Leserzuschriften an:
Ich bin ebenfalls Abiturientin des Jahrgangs 2001 und möchte darauf hinweisen, dass es auch ganz anders laufen kann, so zum Beispiel bei uns am Goethe-Gymnasium. Auch unserem Abistreich-Komitee wurde vom Rektor nahegelegt, den Abistreich erst nach der dritten Stunde zu beginnen. Wir waren also in der gleichen Situation wie unsere Mitstreiter vom Rotteck. Wir beschlossen ebenfalls, nach langem Überlegen, die Bitte nicht zu erfüllen, da es schlichtweg nicht möglich ist, den Streich so spät zu starten: Das hätte den Überraschungseffekt für Lehrer und Schüler kaputt gemacht, der aber das Hauptvergnügen am Abistreich darstellt. Der Unterschied bestand darin, dass wir dies das Rektorat ahnen ließen. Im Gegensatz zu Frau Bauer reagierte unsere Direktion humorvoll, und wie es von einem Schulleiter zu erwarten ist, pädagogisch richtig, sprich: verständnisvoll.
Der Abistreich ermöglicht den Schülern nach neun Jahren einmal auf die Pauke zu hauen und relativiert das Lehrer-Schüler-Verhältnis, da beide Parteien bei diesem Event miteinander rumblödeln und das so lang erduldete Autoritätsprinzip aufbrechen. Für Lehrer wie Schüler ist dieser Streich jährlich ein Spaß, der die Abiturienten mit einem positiven Gefühl die Schulzeit beenden lässt. Schade für diejenigen, denen dieser Spaß genommen wurde. Der Umgang mit Jugendlichen erfordert Akzeptanz, Toleranz und auch Humor den Schülern gegenüber, selbst dann, wenn die nach neun Jahren mal aus der Reihe tanzen.
Julia Staebe, Abiturientin
Denk ich ans Rotteck, muss ich weinen. Es ist überhaupt nicht nachvollziehbar, wie es die gleichermaßen fähige wie engagierte Rektorin Sybille Bauer immer wieder schafft, Negativschlagzeilen zu produzieren. Als ob es nicht gereicht hätte, dass ihr forsches Vorgehen bei der Einführung des G8 am Rotteck überall großen Unmut hervorrief - ihr autokratischer Stil bei der Führung des Gymnasiums nimmt immer groteskere Züge an.
Es sei dahin gestellt, ob alles rechtens war, was während, vor und nach besagtem Abistreich geschah. Aber erfordert das solche Konsequenzen? Hätte ein Säbelrasseln der Direktorin nicht genügt? Nein, sie musste zeigen, wer die Chefin im Hause ist. Ihrer Eitelkeit wurde damit genüge getan. Auf der Saldoseite stehen dafür aber: Ein enttäuschter Abiturjahrgang, weitere Entfremdung zwischen Schülerschaft und Schulleitung und ein ramponiertes Ansehen der Schule. Außenstehende fragen sich auch, welche Rolle die Lehrer gespielt haben. Heißen sie das gut, was ihre Chefin da tut? Hoffentlich nicht.
Christian Heymann, Köln
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