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Leserbrief: "Verdacht des Sankt- Florians-Prinzips"

  • Michael Ehrensperger (Schliengen)

  • Sa, 14. September 2024
    Schliengen

     

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KLIMASCHUTZ IN SCHLIENGEN
Zum Artikel "Streit um den Klimaschutz" vom 23. August meldet sich ein Leser:
Klimaschutz fordert von uns allen die Bereitschaft, auf bisher Bequemes zu verzichten und unser Denken neu auszurichten. Er kann jedoch nicht gelingen, wenn wir uns auf das Verhindern beschränken.
Die Interessengemeinschaft (IG) "Lebensraum Blauen" hat es knapp geschafft, die Windräder am Blauen auf Schliengener Gemarkung zu verhindern, und dabei immer wieder darauf verwiesen, es gebe alternative Möglichkeiten der klimafreundlichen Energiegewinnung. Die IG gerät jedoch – je länger, je mehr – unter den Verdacht, bei den Windrädern lediglich das Sankt-Florians-Prinzip angewendet zu haben: "Verschon mein(en) Berg, bau’s sonst wo hin." Es wäre seit dem Entscheid viel Zeit gewesen, konstruktiv alternative Konzepte vorzulegen und Bereitschaft zur Mitarbeit bei der Umsetzung zu signalisieren. Zumindest in der Öffentlichkeit gab es diese Signale nicht. Im Gegenteil: Es flatterte gerade das "Info-Blatt 7" in die Haushalte: Ziel: Ein weiterer Aufruf zur Verhinderung. Damit tut die IG weder sich noch den Bürgerinnen und Bürgern einen Gefallen. Wäre es nicht folgerichtig, "Energie" in ein Infoblatt mit konkreten Vorschlägen zu investieren, wie klimagerechte Energiepolitik denn in den Augen der IG tatsächlich aussehen kann? Es wird Zeit. Wir sind gespannt.Michael Ehrensperger, Schliengen

Ressort: Schliengen

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Kommentare (2)

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Volker Schröter

84 seit 9. Aug 2018

Das Ausland macht es uns vor wie es gehen könnte. Wenn schon Grünland in PV-Fläche umgewandelt wird, wie demnächst auf 18 ha zwischen Auggen und Schliengen, warum stellt man dann dazwischen nicht auch Windräder? Es müssen ja nicht immer die Megaanlagen sein. Kleinere Windräder drehen sich auch. In Belgien bei Antwerpen z.B., gut von der Autobahn zu sehen, existieren solche kombinierten Anlagen. In Sachen Wirtschaftlichkeit hat das Ausland offensichtlich andere Maßstäbe als Deutschland, sonst müßten in Belgien und den Niederlande die meisten Windräder gesprengt werden. Und wirtschaftlicher als PV-Anlagen, deren Strom wertlos ist wenn überall die Sonne scheint, sind WKA's gefühlt allemal.

Norbert Riegler

8992 seit 17. Apr 2018

„Wenn schon Grünland in PV-Fläche umgewandelt wird, wie demnächst auf 18 ha zwischen Auggen und Schliengen, warum stellt man dann dazwischen nicht auch Windräder? Es müssen ja nicht immer die Megaanlagen sein. Kleinere Windräder drehen sich auch.“ — Zu wenig Wind? Aber sonst sehe ich keinen prinzipiellen Hinderungsgrund. Vielleicht übersteigt so eine kombinierte Nutzung einfach des Vorstellungsvermögen unserer Bürokraten und für die gibt es nur entweder PV oder Windkraft ...
Jedenfalls müsste man zuerst die Windräder aufstellen und dann die PV-Anlage, die umgekehrte Reihenfolge funktioniert nicht. Und das ist vermutlich der Grund, warum es hierzulande nicht gemacht wird, denn gegen eine PV-Anlage gibt es weniger Widerstände und sie lässt sich schneller realisieren als eine Windkraftanlage.

Aber gerade an Standorten mit wenig Wind sind kleine Anlagen wenig sinnvoll, die sollen sich ja nicht nur drehen, sondern auch Strom erzeugen. Die meisten Windräder drehen sich immer gleich schnell (oder gar nicht), man sieht ihnen nicht an, wieviel Strom sie gerade produzieren. Und je höher ein Windrad ist, desto mehr Strom erzeugt es pro m² Rotorfläche, weil mit zunehmender Höhe auch der Wind stärker wird. Doppelte Windgeschwindigkeit bei gleicher Fläche bedeutet achtfache mögliche Leistung, doppelter Durchmesser bedeutet vierfache Fläche und damit vierfache Leistung.


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