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Leserbrief: Konflikt mit den Dinkelbergdörfern ist vorprogrammiert

  • Klaus Müller (Rheinfelden-Karsau)

  • Do, 17. Oktober 2024
    Rheinfelden

     

ORTSVERWALTUNGEN
Zur Debatte um die Vorschläge zur Schließung von Ortsverwaltungen in Rheinfelder Teilorten (BZ-Berichte vom 12. und 16. Oktober) schreibt ein Leser:
Wir brauchen eine moderne und digitalisierte Verwaltung, um als Rheinfelden zukunftsfähig zu bleiben. Wichtig ist, dass die Mitarbeiter in der Verwaltung und die Bürger und Bürgerinnen bei dieser großen Veränderung gut mitgenommen werden. Die Stadtverwaltung verbindet jedoch die Digitalisierung von Anfang an mit der Schließung der Ortsverwaltungen und rechnet diese Maßnahme als Gegenfinanzierung ein. Damit ist doch alles gesagt und der Konflikt mit den Dinkelbergdörfern vorprogrammiert. Meines Erachtens geht es bei der möglichen Schließung der Ortsverwaltungen auch um die grundsätzliche Frage, welches Bild die Stadtverwaltung vom Zusammenleben von Kernstadt und Dinkelbergdörfern hat. Eine Stadt besteht nämlich nicht nur aus einer digitalisierten Verwaltung, sondern auch aus dem Kontakt der Verwaltung zu den Bürgerinnen und Bürgern und der Vor-Ort-Präsenz. Es gibt halt nun mal große Unterschiede zwischen der Kernstadt und den Dörfern auf dem Dinkelberg. Das ist auch gut so, weil über die Identifikation der Bürger vor Ort mit diesen Besonderheiten auch viel ehrenamtliches Engagement verbunden ist. Vielen Fragen und Themen, die die Bürger bewegen, lassen sich außerdem nicht in digitalisierte Prozesse packen.

Wenn die Ortsverwaltungen platt gemacht werden, wird etwas verloren gehen, das wir nicht über die Digitalisierung und der damit verbundenen Zentralisierung kompensieren können. Ohne eine spürbare Verwaltung direkt vor Ort werden auch früher oder später die Ortschaftsräte und Ortsvorsteher unglaubwürdig. Am Ende wird sich dies auch auf die Vereine und das Zusammenleben im Dorf auswirken. Die Zentralisierungen beim Schulwesen, bei der Feuerwehr und auch bei der Kirche haben schon deutliche Spuren in den Ortschaften hinterlassen. Ich empfehle dringend, diese Zusammenhänge bei der Entscheidung zu berücksichtigen und auf die Ortsverwaltungen und Ortschaftsräte zuzugehen, um gemeinsam die Veränderungen zu gestalten. Ich meine auch, dass es hier um eine übergreifende politische Verantwortung geht und es der Sache nicht gerecht wird, die Auflösung der Ortsverwaltungen als reine Gegenfinanzierungsmaßnahme zur Digitalisierung der Verwaltung darzustellen. Klaus Müller, Rheinfelden-Karsau

Ressort: Rheinfelden

  • Artikel im Layout der gedruckten BZ vom Do, 17. Oktober 2024: PDF-Version herunterladen

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