Leserbrief: Es braucht ein bisschen visionäre Kraft
Manfred Mutter (Grenzach-Wyhlen)
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Beim Spaziergang durch Grenzach-Wyhlen fällt auf: Überall Baustellen, Kräne, Erdhaufen, kahles Gelände! Ausgerechnet zum 50-jährigen Bestehen präsentiert sich die Doppelgemeinde von der traurigsten Seite: Wo gerade noch alte Bäume und blühende Wiesen Herz und Auge erfreuten, versetzen jetzt kahle Gelände und Baugerüste den naturverbundenen Betrachter in einen Zustand der Depression. Die politischen Entscheidungen über die aktuell im Bau befindlichen Großprojekte – Ortsumfahrung, Neue Mitten, Kapellenbach-Ost – liegen in unterschiedlichen Zeitfenstern. Die Gleichzeitigkeit der Realisierung dieser ortsprägenden Projekte ist daher eher dem Zufall als einem aus langer Sicht gefertigten Masterplan geschuldet. Kaum jemand wäre wohl auf den Gedanken gekommen, ein großes Jubiläum mit einer Reihe von Baustellen zu feiern!
Wie können wir nun die schwierige, lärmige Realisierungsphase am besten überbrücken? Das Weite suchen, auf Weltreise gehen, und nach einigen Jahren in ein neu gestaltetes Grenzach-Wyhlen zurückkehren ist wohl nur etwas für Abenteurer! Bleibt nur die Vorfreude auf eine erhöhte Lebensqualität, moderne Infrastruktur und den Nutzen für die Entwicklung der gesamten Region! Ob diese Vision aber reicht, die nervige Bauphase über Jahre hinweg durchzustehen? Meckern nützt auch nichts mehr, die Projekte standen ja lange genug in der öffentlichen Diskussion! Versuchen wir’s also mal damit: Wir setzen uns in Gedanken auf eines der idyllischen Bänkchen in den lebendigen Neuen Mitten. Überall angeregt diskutierende Leute, einige – vermutlich Gemeinderätinnen und Gemeinderäte – mit roten Köpfen. Vor uns an der Wasserfontäne fröhlich spielende Kinder, und man fragt sich: "Wo waren die alle, als es noch keine Neuen Mitten gab?" Angesichts solcher Szenarien ist es kaum vorstellbar, dass beim Spaziergang durch Grenzach-Wyhlen im Jahr 2027 auch nur ein Mensch auf den Gedanken kommt, diesen lebenswerten Ort zu verlassen. Es sei denn, Einer würde nach vollbrachtem Werk der Volksweisheit folgen: "Wenn es am schönsten ist, sollte man gehen."
Manfred Mutter, Grenzach-Wyhlen
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