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Leserbrief: Endingen braucht ein Gesamtkonzept

  • Patricia Bertuzzi (Endingen)

  • Mi, 16. Oktober 2024
    Endingen

     

HOHE VERKEHRSBELASTUNG
Zum Artikel "Ziel: Weniger Verkehr in der Innenstadt" vom 12. Oktober
Das Geld für die Beauftragung eines Fachbüros zur Beratung hinsichtlich der Verkehrssituation in der Innenstadt kann sich die Stadtverwaltung sparen. Denn es wird genau das Gleiche passieren wie bereits vor einigen Jahren mit dem Beratungsbericht hinsichtlich der Verkehrsprobleme auf der Kenzinger/Maria-Theresia-Straße: so gut wie nichts. Im Falle der Kenzinger/Maria-Theresia-Straße hat es drei Jahre und zahlreiche Erinnerungen der entnervten Anwohner gebraucht, damit beispielsweise zwei Parkplätze an der Kenzinger Straße nun vollständig auf die Straße verlegt wurden, um mehr Platz auf dem Gehweg zu schaffen und die Straße an der Stelle etwas zu verengen, in der Hoffnung, damit etwas Tempo rauszunehmen. Was daran so schwierig ist, die Parkplatzmarkierungen für zwei Parkplätze zu ändern, dass es drei Jahre dauert, erschließt sich mir nicht.

Endingen braucht keine punktuellen Beratungen, sondern ein komplett neues Verkehrskonzept für den gesamten Ort. Denn drängt man den Verkehr von der Innenstadt weg, verlagert man ihn nur auf die Kenzinger-/Maria-Theresia-Straße, die heute schon, dafür, dass sie Tempo-30-Wohngebietsstraßen sind, vollkommen überlastet sind und dies trotz der Entlastung durch die Umgehungsstraße.

Dies ist vor allem zwei Umständen geschuldet: Zum einen der Schaffung von riesigen Neubaugebieten östlich und nördlich der Kenzinger-/Maria-Theresia-Straße, ohne sich einen Kopf darüber zu machen, wie die vielen zusätzlichen Autos dort hin und wieder weg kommen sollen. So belasten nun die Fahrzeuge der Anwohner der Neubaugebiete zusätzlich die Kenzinger-/Maria-Theresia-Straße. Um hier für Entlastung zu sorgen, ist dringend der unverzügliche Bau einer Ostspange zwischen Riegeler Straße und L113 geboten, damit der Verkehr, der Richtung Autobahn/Freiburg/Emmendingen möchte, darüber aus den Neubaugebieten abgeleitet wird. Und zum anderen führt die dichtere Taktung der Kaiserstuhlbahn verbunden mit den enorm langen Schließungszeiten der Schranken zu sehr viel Stau an der Kenzinger Straße. Im morgendlichen Berufsverkehr kann es passieren, dass man zwei Schließungszeiten lang warten muss, bis man endlich die Bahnlinie queren kann. Hier ist eine Verkürzung der Schließungszeiten sinnvoll, auch eine Ausdünnung der Taktung sollte in Betracht gezogen werden, denn abgesehen von den üblichen Stoßzeiten, sind die meisten Züge leer.

So lange die jetzt schon überfüllte Kenzinger-/Maria-Theresia-Straße nicht spürbar entlastet und auch umfassend saniert wird, sollte sich die Stadt hüten, nun auch noch den Verkehr aus der Innenstadt darüber ableiten zu wollen. Denn die dort wohnenden Bürger sind bereits sehr entnervt, wütend und am Rande ihrer Belastungsgrenzen. Neben dem allgemeinen Verkehr sind es auch Raser und Poser, die zwecks Spaß am Lärm die Straßen rauf und runter brettern und auch die Landwirte, die bis nachts um zwei Uhr mit schweren Fahrzeugen die Straße entlang donnern. Dabei trägt der schlechte Zustand der Kenzinger Straße mit den vielen Schlaglöchern und Bodenwellen erheblich zur Lärmbelästigung bei. Bei allem Verständnis für die Winzer und Landwirte: Nachts um zwei Uhr aus dem Schlaf gerissen zu werden, weil ein schwerer Traktor mit leeren Metallbottichen über die Schlaglöcher am Bahnübergang rumpelt, ist für jemanden, der am nächsten Tag früh aufstehen muss, um zur Arbeit zu gehen, wirklich eine Zumutung. All dies wissen die Verantwortlichen der Stadt, aber sie unternehmen nichts, um die Situation für die Anwohner zu verbessern.

Kurzum: Es muss ein vernünftiges Gesamtkonzept Verkehr für die Stadt Endingen erstellt und auch umgesetzt und nicht nur Geld für Beratungsfirmen ausgegeben werden. Patricia Bertuzzi, Endingen

Ressort: Endingen

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