Leserbrief: Die Stimmung vor der Tür war besorgt, aber ruhig

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AFD-VERANSTALTUNG
Leserzuschrift zum BZ-Bericht "Demonstranten stören AfD-Vortrag" in der BZ vom 20. November:
Als Teilnehmer*innen der Demonstration stört uns der Tenor, der in dieser Überschrift mitschwingt. Sie vermittelt den Eindruck, ein harmloser AfD-Vortrag sei von einigen "Krawallmachern" gestört worden. Dies war nicht der Fall! Der Artikel selbst widerlegt diese Darstellung – wozu dann dieser reißerische Titel? Die Demonstration war eine friedliche Veranstaltung. Hinter der Absperrung durch die Polizei versammelten sich weit mehr als 250 BürgerInnen aus Breisach und Freiburg. Es waren im Laufe des Abends eher 350 oder mehr. Die BZ lässt in dem Artikel die Vertreter*innen der AfD und der K7 zu Wort kommen und gibt deren Selbstdarstellung weitgehend unkritisch wieder. Es wurde jedoch versäumt, die Demonstrant*innen nach ihrer Motivation zu befragen. Dabei wäre deutlich geworden, wie unterschiedlich die Gründe für die Teilnahme an der Demonstration und an dem Protest gegen die Veranstaltung der AFD in Breisach waren. Diese reichten von Ärger über die lokale Blockadepolitik der AFD in Breisach über das öffentlich geäußerte menschenverachtende Gedankengut, das diverse AFD-Politiker*innen verbreiten, Angst vor den Remigrationsplänen der AFD bis hin zu dem Wunsch nach einer vielfältigen und offenen Gesellschaft, in der die Menschenrechte für alle unabhängig von Herkunft, Religion und Geschlecht gelten. Breisacher Bürger*innen, unterstützt von Vertreter*innen der Studis gegen rechts, waren vor den Veranstaltungsort gekommen, um ihren Sorgen und Ängsten Gehör zu verschaffen. Die Stimmung bei den Demonstranten vor der Tür war besorgt, aber ruhig und ausgelassen. Die Sachbeschädigung an dem Gebäude stand nicht im Zusammenhang mit der Demonstration. Das einzige Fehlverhalten, das an diesem Abend beobachtet werden konnte, ging von der AfD beziehungsweise der K7 aus: Andersdenkende Zuhörer*innen wurden gewaltsam aus dem Gebäude geworfen, und Martina Kempf (Rednerin der AfD) versuchte, die friedlichen Demonstrant*innen einzuschüchtern, indem sie sie fotografierte. Mit dem gleichen Vorgehen hatte bereits ihr Mann Volker Kempf, im März 2024 bei der schulartübergreifenden Schülerdemo in Breisach versucht, die zumeist minderjährigen Schüler*innen einzuschüchtern. Dieses Vorgehen verletzt deutlich Persönlichkeitsrechte, aber die scheinen der AfD egal zu sein. Die einzigen, die die friedliche, politische und demokratische Ordnung gestört haben, waren also Personen im Gebäude, nicht die draußen davor.

Kerstin und Andreas Manz, Breisach
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