Leserbrief: Die Nazitäter werden nicht vergessen

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ERINNERUNGSKULTUR
Leserbrief zum Leserbrief von Harald Noth vom 7. Februar zum Artikel "Denkmal für Opfer des Nationalsozialismus in Oberrotweil" vom 28. Januar:
Geschichtsrevisionismus wird heute von den Anhängern der AfD besonders hochgehalten. Da wird Adolf Hitler von Alice Weidel einfach mal zum Kommunisten umgelogen. Die Schuld der NS-Verbrecher soll dabei verzerrt und relativiert werden. Aber hier gibt es nichts zu relativieren. Hätte die Mörderbande um Hitler, Göring, Goebbels, Himmler und Höß die Welt nicht mit Krieg überzogen, wären keine alliierten Befreiungstruppen nötig gewesen. Die Nazi-Ideologie als Ausdruck des Bösen.

Rechtspopulisten arbeiten intensiv an einer Schuldumkehr und damit einer Verhöhnung der Opfer. Aber die neuen Rechten dieser Welt werden die Realität mit ihren Lügen nicht umdeuten. Die Namen haben sich ins kollektive Gedächtnis der Menschheit eingebrannt: Auschwitz, Treblinka, Buchenwald, Dachau, Bergen-Belsen, Grafeneck. Bevor die jungen Generationen den größten Massenmord des 20. Jahrhunderts vergessen, erinnern wir immer wieder an Vernichtungslager und Tötungsanstalten.

Und bei diesem Erinnern, werter Harald Noth, wird niemand vergessen, die Opfer nicht, und ganz sicher nicht die Nazitäter. Erinnerungskultur ist nur für Rechtspopulisten eine Fehlplanung. Diese Denkmäler sind keine Schande. Rassismus, Deportation, die Verfolgung von Minderheiten dagegen schon. Nie wieder ist jetzt. Wir lassen nicht zu, dass Ultrarechte zur neuen Mitte werden. Wer in der Demokratie schläft, wacht in der Diktatur auf. Und wer rechts wählt, macht sich wieder mitschuldig.

Jürgen Baumgartl, Vogtsburg
Schlagworte: Harald Noth, Adolf Hitler, Jürgen Baumgartl
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