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Leserbrief: Busanbindung Sexau-Freiamt

  • Sebastian und Franziska Herzig (Freiamt)

  • Mo, 16. September 2024
    Freiamt

     

BUSVERKEHR II
Zum Beitrag "Aufs Ebertle in Kollnau fährt nur noch der Bürgerbus" (BZ, 9. September).
Die aktualisierten Fahrpläne im ÖPNV gelten. Durch diese ist eine weitere Verschlechterung der Versorgung in der ländlichen Region in Freiamt eingeleitet. Ein Beispiel: Derzeit gibt es keine direkte Möglichkeit mehr, ab dem Mittag eine Anbindung von Keppenbach in Richtung Gscheid zu nutzen. Die zur Verfügung stehende Buslinie 216 fährt zwar viermal am Nachmittag, ein Einsteigen außerhalb der Haltestelle "Schulzentrum" ist jedoch nicht möglich. Unter anderem die Kreuzung Keppenbach kann nicht mehr zum Einstieg genutzt werden. Man wird gezwungen, einen mindestens einstündigen Umweg über die Haltestelle Schulzentrum Freiamt auf sich zu nehmen.

Der Bus, der eigentlich um 13.58 Uhr in Keppenbach halten sollte, fährt nur, wenn im Schulzentrum jemand zugestiegen ist. Unsere Kinder besuchen das GSG in Waldkirch. Während sie nach dem alten Fahrplan um circa 14 Uhr zu Hause waren, dauert die gleiche Strecke jetzt bis circa 15.10 Uhr. Dies trifft ebenso Menschen, die aus Emmendingen kommen. Auch sie können in Keppenbach nicht mehr umsteigen.

Das Landratsamt hat grundsätzlich die gesamte Schülerbeförderung in den Blick zu nehmen. Dies findet nur sehr defizitär statt. Eine freie Schulwahl von Realschulen und Gymnasien ist kaum realisierbar, beziehungsweise wird erschwert, wenn durch Eltern nicht dauerhaft Fahrdienste bewerkstelligt werden können. Darüber hinaus muss festgestellt werden, dass die RVF-App und weitere digitale Apps die Einschränkung/Änderungen derzeit nicht darstellen. Die Fahrpläne an den Haltestellen werden nicht zeitnah aktualisiert. Die Fahrt mit den Öffentlichen wird zum Glücksspiel.

Dass sich das Landratsamt für diesen Murks feiern lässt und einen bürgerfreundlichen und zukunftsfähigen öffentlichen Nahverkehr bewirbt, ist für die, die auf ihn angewiesen sind und ihn nutzen müssen und möchten, ein Hohn. Es ist beschämend, dass mit der Umstellung des Nahverkehrs eine bessere Anbindung für den ländlichen Raum versprochen wurde. Bei genauem Hinschauen entpuppt sich dies als Mogelpackung. Wer in den Genuss von funktionierendem Nahverkehr kommen mag – und auch der Rechtfertigung von zu zahlenden Beiträgen dafür – dem sei ein Besuch in Berlin empfohlen. Vielleicht ja auch mal als Idee für eine Dienstreise der zuständigen Personen im Landratsamt, natürlich kostengünstig mit dem Deutschlandticket.
Sebastian und Franziska Herzig, Freiamt

Ressort: Freiamt

  • Artikel im Layout der gedruckten BZ vom Mo, 16. September 2024: PDF-Version herunterladen

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