Tennis

Laura Siegemund überrascht bei den Australian Open gegen die Olympiasiegerin

Der Zweitrundensieg von Alexander Zverev ist keine Überraschung – ganz anders der Erfolg von Laura Siegemund gegen die Olympiasiegerin. Zwei andere Deutsche verabschieden sich bei den Australian Open.  

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Laura Siegemund überraschte.  | Foto: Asanka Brendon (dpa)
Laura Siegemund überraschte. Foto: Asanka Brendon (dpa)

Laura Siegemund hatte nach dem Coup gegen die Paris-OlympiasiegerZheng Qinwen (China) ihren Emotionen freien Lauf gelassen. Die 36-jährige Deutsche fiel rücklings zu Boden, streckte die Arme aus und zeigte ein glückseliges Lächeln.

Die Weltranglisten-97. besiegte die an Nummer fünf gesetzte Asiatin mit 7:6 (7:3), 6:3 und sorgte für die bislang größte Überraschung des Turniers. Ex-Bundestrainerin Barbara Rittner sprach beim TV-Sender Eurosport gar von einer "großen Sensation".

Siegemund selbst sah das etwas anders. "Ich habe unglaublich gespielt heute, das kann ich auch nicht jeden Tag aus der Tasche ziehen", sagte die Schwäbin nach dem unverhofften, jedoch völlig verdienten Coup: "Aber auf der anderen Seite ist das auch kein Glück. Da steckt schon auch der Wille und der Glaube dahinter." Für sie sei es "einer der besten Siege in meiner Karriere". Dabei legt die Schwäbin schon länger den größeren Fokus auf die Doppel-Wettbewerbe.

Siegemund auf Kerbers Spuren

Laut Datendienstleister Opta ist Siegemund die erste deutsche Tennisspielerin seit Angelique Kerber 2016, die eine Top-Fünf-Spielerin bei den Australian Open bezwingen konnte. In der dritten Runde trifft sie am Freitag auf die an Nummer 27 gesetzte Anastasia Pawljutschenkowa aus Russland, die ihre Landsfrau Anastasia Potapowa mit 7:6 (7:2), 2:6, 6:2 bezwang.

Bei den Männern wurde Alexander Zverev fast mehr auf seine Haare angesprochen als auf seinen problemlosen Zweitrundensieg. Ob er sich die in Australien so beliebte Mullet-Frisur im Falle eines Grand-Slam-Titels schneiden lassen würde, wurde der Tennisstar im Interview nach dem 6:1, 6:4, 6:1 gegen den Spanier Pedro Martinez gefragt. "Nein", antwortete Zverev und riet lächelnd: "Lasst es wachsen, so lange es geht. Wir bekommen alle irgendwann eine Glatze."

Zum Haareraufen waren Zverevs bisherige Auftritte bei den Australian Open nicht – ganz im Gegenteil. Der Weltranglistenzweite besiegte den überforderten Martinez in nur 1:54 Stunden und hat im Turnier bislang noch keinen Satz abgegeben. Ebenfalls am Freitag spielt Zverev gegen Jacob Fearnley aus Großbritannien um den Einzug ins Achtelfinale. In der aktuellen Form ist der Hamburger klarer Favorit. Der ungesetzte Fearnles setzte sich in Runde zwei gegen Arthur Cazaux (Frankreich) mit 3:6, 7:5, 6:2, 6:3 durch.

Gut erholt und gut im Spiel

Zverev schienen die zwei freien Tage nach seinem überzeugenden Auftaktsieg gegen den Franzosen Lucas Pouille gutgetan zu haben. Der Hamburger wirkte fit und von Beginn an hochkonzentriert. Er schlug ein hohes Tempo gegen den Sandplatzspezialisten aus Spanien an, der damit sichtlich überfordert war. Zverev überzeugte mit gewohnt wuchtigen Aufschlägen und präzisen Cross-Bällen, auch streute er gelegentlich gefühlvolle Stops in sein Spiel ein.

Für Tatjana Maria und Jule Niemeier war dagegen in der zweiten Runde Endstation. Maria (37) musste sich der Dänin Clara Tauson mit 2:6, 2:6 geschlagen geben. Niemeier (25) war beim 3:6, 0:6 gegen die Ukrainerin Marta Kostjuk ebenfalls chancenlos.

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