Mode
Lagerfeld verwandelt Pariser Grand Palais in Abflughalle
Gepäckbänder, Bildschirme, Anzeigentafeln – Karl Lagerfeld überraschte auf der Paris Fashion Week mit seiner ungewöhnlichen Modeschau "Chanel Airlines".
afp
Mi, 7. Okt 2015, 0:00 Uhr
Panorama
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PARIS (dpa). Gepäckbänder, Bildschirme, Anzeigentafeln – Karl Lagerfeld überraschte auf der Paris Fashion Week mit seinen "Chanel Airlines". Daneben zeigten auch Modehäuser wie Dior, Akris und Hermès ihre Prêt-à-Porter-Präsentationen für Frühjahr/Sommer 2016. Heute, am Mittwoch, endet das Showlaufen des Who-ist-who der französischen Mode.
Bei Saint Laurent-Designer Hedi Slimane traten am Vorabend die für ihn typischen "Straßenprinzessinnen aus gutem Hause" auf den Laufsteg: lasziv, bourgeois, ungezogen und hübsch. Ihre Kleidung – superkurze Hemdkleidchen, löchrige Lederhosen und Jeansjacken im "Used-Look" – war eher für junge Frauen. Aber es gab auch Blazerjacken, Pelzjacken und schmale Jeans für ältere Semester. Doch so richtig alltagstauglich war es nicht – mit Ausnahme der robusten Luxusgummistiefel. Die Frage vieler Frauen "Was soll ich anziehen" stellte sich akuter denn je. Nicht nur bei Saint Laurent, auch bei vielen seiner Kollegen rauschten bei den Pariser Modenschauen seit vergangenem Dienstag zahlreiche an Unterwäsche erinnernde Entwürfe über die Laufstege. Sei es Balenciaga, sei es Ungaro, Dior, Balmain, ja, sogar die sonst auf arbeitende Frauen zugeschnittene Kollektion von Céline-Designerin Phoebe Philo. Natürlich zeigten auch diese Marken durchaus Tragbares neben den Lingerie-Teilen. Doch es war erleichternd, dass einige Modemacher – wie eben Lagerfeld – eine "Reality-Show" wagten, dem wahren Leben zugewandt, aber an keiner Stelle langweilig. Die Hermès-Designerin Nadège Vanhee-Cybulski gehörte dazu. Ob ein schwarzer Einteiler mit schmalem Oberteil, Aussparung im Rücken und Bootcut-Hose oder ein wie ein Pyjama geschnittener Anzug: Alle Entwürfe überzeugten durch Materialien und Schnitte. Oder der Designer Albert Kriemler. Der Schweizer hatte sich in seiner Kollektion für Akris von den leichten, luftigen Entwürfen des japanischen Architekten Su Fujimoto inspirieren lassen. Er zeigte lässige Tunika-Hose-Ensembles mit Lochstickerei und zarte Seidenkleider mit geometrischen Mustern. Alles erschien fein und fast schwebend. Und zugleich wirklich tragbar.
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