Ladestationen für E-Autos in mehreren Orten geplant

Der Bötzinger Gemeinderat hat beschlossen, drei öffentliche Elektro-Ladesäulen von der Braunschweiger Firma Wattif installieren zu lassen. Sie kommen zur Schule, zur Bücherei und zum Sportplatz.  

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Der Bedarf öffentlicher E-Ladeinfrastruktur steige angesichts von mehr Elektromobilität, insbesondere auch in touristisch geprägten Regionen wie dem Kaiserstuhl, erklärte die Bötzinger Klimaschutzmanagerin Kinga Kajewski im Gemeinderat. Die Gemeinde solle daher die Elektro-Infrastruktur für Bürger und Gäste ausbauen, um das Laden von E-Autos im Ort zu ermöglichen. Um bessere Angebote von Anbietern solcher Anlagen zu erhalten hätten Bötzingen, Vogtsburg, March, Merdingen, Ihringen und Gottenheim über die Beratungsstelle Elektromobilität des Landkreises ihre potentiellen Standorte für Ladesäulen gebündelt. Für Bötzingen habe man drei geeignete Standorte ausgewählt: beim Parkplatz am Schulzentrum in der Hauptstraße, beim Parkplatz vor der Bücherei in der Bahnhofstraße sowie am Ende der Schloßmattenstraße auf dem Längsparker-Stellplatz beim Sportplatz und der Firma SMP.

In Gottenheim ist ein Standort beim Sportplatz vorgesehen. In beiden Gemeinden gibt es bereits Ladestationen anderer Anbieter: in Bötzingen am Rathausplatz und in Gottenheim am Bahnhof. Für March sind mit der Firma Wattif Standorte in Buchheim an der Festhalle, in Hugstetten am Bahnhof und am Rathaus, in Holzhausen am Festplatz und in Neuershausen an der Festhalle vorgesehen. In allen beteiligten Gemeinen sollen es insgesamt 33 Standorte von Ladesäulen sein.

Die möglichen Standorte der Gemeinden wurden digital veröffentlicht, worauf sich sieben Anbieter meldeten. Nach Prüfung und Beratung entschieden sich die Bürgermeister und Klimaschutzmanager für den europaweiten, aus Norwegen stammenden Anbieter Wattif. Die Firma habe eine Niederlassung in Braunschweig, so Kajewski.

Drei normale 11 kW-Ladesäulen

Das Angebot von Wattif für Bötzingen sieht die Installation von drei normalen 11-kW-Ladesäulen für die Dauer von zehn Jahren auf den Gemeindeflächen vor. In Aussicht stelle die Firma im Gegenzug als Pachterlös eine Gewinnbeteiligung von 20 Prozent sowie eine transparente Abrechnung des an den drei Ladesäulen verkauften reinen Ökostroms. Nach den Gemeinderatsbeschlüssen werden die Gemeinden mit Wattif bei Ortsterminen Details der Standorte geklärt. Mit dem Betreiber werden dann einzelne Verträge abgeschlossen. Mit der Inbetriebnahme der E-Ladesäulen werde frühestens 2026 zu rechnen, sagte Kajewski. Der Flaschenhals sei der Netzbetreiber, der die nötigen Anschlüsse an das Stromnetz bereitstellen müsse.

Die Diskussion im Rat

Simon Glockner (FWG) und Ralf Trautwein (CDU) regten eine weitere E-Ladesäule auch im Oberdorf in der Bergstraße an. Rebecca Glockner (Grüne) erkundigte sich nach der Höhe der möglichen Gewinne pro Jahr für die Gemeinde durch die drei Ladesäulen. Das sei schwer abzuschätzen und standortabhängig, meinte Kajewski. Die Installation einer normalen Ladesäule mit Netzanschluss, die Wattif trage, koste 20.000 Euro. Eine E-Ladesäule beim SMP-Parkplatz wäre kein gut gewählter Standort, meinte Sven Susewind (FWV). Gegen die Streuung der E-Ladesäulen war Petra Dier (CDU). Sie plädierte für zentrale Strom-Ladestellen, die bei steigendem Bedarf aufgerüstet werden könnten. Daher enthalte sie sich der Stimme, erklärte sie. Kajewski erläuterte, beim E-Laden würden Parken und Laden verbunden. Geladen werde dort, wo man sowieso parke. Trete nach zehn Jahren Laufzeit die Verlängerungsoption nicht ein, so müsse der Betreiber die E-Ladensäulen wieder komplett zurückbauen.
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