Leben mit Behinderung
Küsschen beim Abholen
Lea Zacher, Klasse 9d, Wilhelm-August-Lay-Schule (Freiburg)
Lea Zacher, Klasse 9d, Wilhelm-August-Lay-Schule (Freiburg)
Fr, 8. Jun 2018, 0:00 Uhr
Schülertexte
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Leben mit Behinderung gibt es auch in meiner Familie. Anna ist meine Tante und ist geistig behindert. Durch dieses Handicap ist sie auch in ihrem täglichen Leben ziemlich eingeschränkt. Ein selbständiges Leben wird sie nie führen können, sie ist auf Hilfe angewiesen. Mit Anna verstehe ich mich sehr gut, obwohl sie fast 20 Jahre älter ist, kann ich mit ihr viele Dinge spielen, wie zum Beispiel Memory oder Mau Mau. Wenn sie gewinnt, freut sie sich wirklich wie ein kleines Kind. Für sie bin ich ein Vorbild, obwohl sie gar nicht weiß, was dies bedeutet.
Anna lebt noch bei meinen Großeltern, geht in Neuershausen in die Caritas-Werkstatt zur Arbeit und dient als Ministrantin mit großem Engagement einmal wöchentlich in ihrer Pfarrgemeinde. Freunde hat sie wenige, jedoch wird sie von all ihren Nachbarn sehr gemocht und geschätzt für ihre aufgeschlossene und lustige Art. Ich habe Anna mit meiner Mutter schon oft von der Arbeit in der Werkstätte abgeholt. Wenn wir den Raum betreten, werden wir von allen Behinderten herzlich begrüßt. Da bleibt es auch nicht aus, dass man ein paar Umarmungen und Küsschen abbekommt. Für jemanden, der dies nicht kennt, ist es sicherlich komisch. Ich dagegen bin von Klein auf damit aufgewachsen und kann damit sehr gut umgehen.
Ich persönlich finde es sehr wichtig, dass heute die Behinderten nicht ausgeschlossen, sondern in unserer Gesellschaft aufgenommen und integriert werden. Dadurch haben sie einen lebenswerten Alltag und können eine Bereicherung unserer Gesellschaft sein.
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