Kürnberger Kritik an Feuerwehr-Plänen
Im Kürnberger Ortschaftsrat werden kritische Stimmen an den Zentralisierungsplänen für die Feuerwehr laut. Das Gremium stimmt unter Vorbehalt zu.
Vorgesehen ist demnach, die Abteilungsfeuerwehren Enkenstein, Langenau und Wiechs sowie Teile der Schopfheimer Abteilung in einer Feuerwache West zusammenzuführen. Deren Standort könnte eventuell auf einem geeigneten Grundstück in Gündenhausen liegen.
In der geplanten Feuerwache Mitte, auf einem geeigneten Grundstück zwischen Fahrnau und dem Hausen-Raitbacher Bahnhof angesiedelt, sollen die Abteilungswehren von Kürnberg, Raitbach und ein Teil der Abteilung Stadt ein neues Heim finden. Lediglich Gersbach könne aufgrund der Entfernung als dritte Feuerwache bestehen bleiben. Steffen Hofmann machte deutlich, dass man mit diesen Veränderungen die zeitliche Einsatzfähigkeit und Effektivität bei den Einsätzen deutlich verbessern könne. Schließlich müsse man den Zeitraum von einer Alarmierung bis zum Eintreffen einer ersten Gruppe mit neun Feuerwehrleuten auf zehn Minuten und einer zweiten Gruppe nach 15 Minuten in mindestens 80 Prozent der Fälle erreichen. Derzeit sei das von den meisten Abteilungswehren nur zu etwa 50 Prozent zu realisieren.
Die Abteilung Kürnberg habe derzeit 21 Wehrleute, davon seien zwei zu Atemschutzgeräteträgern ausgebildet. Glücklicherweise habe die Abteilung in den letzten zwei Jahren keine sogenannten Schutzzieleinsätze durchführen müssen. Tagsüber könne man aber keine taktische Einheit für Einsätze stellen. Mit der neuen Struktur mit Standorten könnten die Einrückzeit und das Eintreffen am Einsatzort wesentlich verkürzt werden. Zudem seien die meisten Gerätehäuser nicht mehr bedarfsgerecht, seien sanierungsbedürftig oder müssten sogar abgerissen und neu gebaut werden, so Hofmann. Nach der Vorstellung des Feuerwehrbedarfsplans bemerkte Ortschaftsrat und Feuerwehrmann Johannes Bauer, dass schon in vielen Bereichen zentralisiert wurde und stellte die provokative Frage: "Ist alles besser geworden?" Der Kürnberger Abteilungskommandant Michael Schmidt meinte, dass man einbeziehen müsse, dass viele berufstätige Feuerwehrleute mittlerweile im Homeoffice an ihrem Wohnort arbeiten. Und Ortschaftsrat Gerold Schmidt machte sich Sorgen um die Motivation der bisher in den Abteilungen eingesetzten Wehrleute. Zudem müsse man die Förderung der Kinder- und Jugendgruppen der Feuerwehr ausweiten.
Ein Zuhörer indes bezweifelte, dass die Ausrückzeit von fünf Minuten zu den drei angedachten Standorten wegen der Entfernungen nach Kürnberg oder auch Raitbach erreicht werden könne. Ortsvorsteher Peter Ulrich machte darauf aufmerksam, dass diese Pläne nicht in Stein gemeißelt seien und auch noch geändert werden können.
Schließlich stimmte der Ortschaftsrat einstimmig für die Empfehlung an den Gemeinderat, den Feuerwehrbedarfsplan mit einigen Änderungen zu behandeln. So wurde unter anderem in die Vorlage eingefügt, dass man in der Zeit bis zur Umsetzung dieses Feuerwehrbedarfsplans die Einsatzfähigkeit der Abteilung Kürnberg gewähren und auch nötige Investitionen in deren Infrastruktur leisten müsse.
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