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Komet mit Überraschungen

Auf Tschuri gibt es organische Moleküle und harte Oberflächen.  

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Eine Illustration des Landeroboters Philae auf Tschuri   | Foto: dpa
Eine Illustration des Landeroboters Philae auf Tschuri Foto: dpa
KÖLN/GÖTTINGEN (dpa). Der Komet Tschuri ist wesentlich vielseitiger als bisher vermutet: Messungen des Landeroboters Philae beweisen, dass der Himmelskörper viele organische Moleküle enthält. Zudem zeigen die ungeplanten Hopser des Minilabors, dass die Oberfläche in verschiedenen Regionen eine jeweils deutlich andere Konsistenz aufweist. Das schreiben Forschergruppen mit maßgeblicher deutscher Beteiligung in sieben Fachartikel des Magazins Science.

Ein Team um Fred Goesmann vom Göttinger Max-Planck-Institut für Sonnensystemforschung (MPS) berichtet über den Nachweis von 16 organischen Molekülen. "Insgesamt handelt es sich um einen wahren Baukasten organischer Verbindungen, von denen viele als Ausgangspunkt für wichtige biochemische Reaktionen dienen können", so Goesmann in einer Mitteilung seines Instituts. In weiteren chemischen Reaktionen könnten sie sich zu Bausteinen des Lebens wie etwa Zuckern oder Aminosäuren entwickeln, die nach dem Glauben vieler Forscher zur Entstehung des Lebens auf der Erde beigetragen haben.

Tschuri verblüfft die Forscher auch mit seiner Oberfläche. So sei diese in einer Region von einer etwa 20 Zentimeter dicken Granulat-Schicht überzogen und etwa so weich wie Neuschnee, so dass der Landeroboter sogar Abdrücke hinterlassen habe. Der spätere Landeplatz Abydos ist dagegen so hart, dass Philae vergeblich versuchte, ein Messgerät in den Boden zu hämmern. Auch Eisschrauben seien nicht in den Boden eingedrungen.

Wenig überraschend sind dagegen die Temperaturen auf Tschuri. Sie lagen wie erwartet zwischen minus 180 und minus 140 Grad Celsius. Zudem besitzt der Komet kein messbares Magnetfeld. Für die Kometenforscher ist das eine wichtige Erkenntnis für die Entstehungsmodelle.

Philae war im November auf dem Kometen gelandet – nach zehnjähriger Reise mit der Raumsonde Rosetta. Vorher waren Kometenforscher fast einhellig der Meinung, der Landeroboter werde auf weichem Boden landen. "Stattdessen sind wir mehrfach abgeprallt, nachdem die Harpunen des Landers nicht auslösten, um den Lander im Boden zu verankern", stellt Jens Biele vom DLR fest.

Ressort: Panorama

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