"Kohle und Öl sind keine Alternative"

ZISCH-INTERVIEW mit Ulrich Heinzelmann, der sich als Physiker mit Atomkraft auskennt.  

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Ulrich Heinzelmann Foto: privat

Am Sonntag, 9. März, haben in Freiburg viele Leute an die japanische Atomruine Fukushima erinnert. Auf dem Augustinerplatz wurde mit Friedhofskerzen das Atomsymbol dargestellt. Erik Heinzelmann aus der Klasse 4c der Weiherhof-Grundschule in Freiburg hat seinen 79-jährigen Großvater Ulrich Heinzelmann, einen pensionierten Physiklehrer, interviewt.

Zisch: Wen machst du für das Unglück in Fukushima verantwortlich?
Heinzelmann: Diese Frage ist nur sehr schwer und nicht eindeutig zu beantworten. Der unmittelbare Auslöser für das Unglück ist sicherlich das Erdbeben und der Tsunami, aber natürlich hätte man das Kraftwerk nicht an eine so gefährdete Stelle und auch nicht so nah an das Meer bauen dürfen.

Zisch: Würdest du weiter auf Atomenergie setzen?
Heinzelmann: Solange noch nicht genügend erneuerbare Energie zur Verfügung steht, sollte auf Atomenergie nicht verzichtet werden. Kohle und Öl sind wegen der nicht vermeidbaren Umweltverschmutzung keine Alternative! Atomkraft ist eine geniale Erfindung. Die Umsetzung muss allerdings mit höchster Sicherheit erfolgen. Ein Skandal ist es, dass die verantwortlichen Politiker und Ingenieure seit vielen Jahrzehnten keine endgültige Entsorgungsmöglichkeit für die Abfälle gefunden haben

Zisch: Findest du, dass Fessenheim abgeschaltet werden sollte?
Heinzelmann: Fessenheim ist ein sehr altes Kraftwerk und erfüllt sicherlich nicht mehr moderne Sicherheitsvorstellungen. Es sollte sofort abgeschaltet werden.

Zisch: Hast du dich schon einmal für oder gegen eine Abschaltung eingesetzt?
Heinzelmann: Nein! Weder dafür noch dagegen.
Schlagworte: Ulrich Heinzelmann

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