Bärlauch

Köstlich wild im nahen Wald

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Foto: BZ-Grafik
Wenn der Wald plötzlich nach Knoblauch duftet, dann ist die kurze Zeit von nur wenigen Wochen da, die Liebhaber und erbitterte Gegner des grünen Krauts in zwei Lager spaltet. Die einen lieben ihn, die anderen verachten seinen Geruch. Der Bärlauch hat eine erstaunliche kulinarische Karriere hingelegt und dient Hobbyköchen wie Spitzengastronomen als Sinnbild für kreative Küche. Und auch der Handel hat längst Blut geleckt. Keine Wurst, kein Brot, das nicht mit dem Trendkraut geadelt wird. In diesen Tagen sind die Waldspaziergänger in der Umgebung wieder in gebückter Haltung zu beobachten. Die Sammler kennen ihre Reviere abseits der Wege und würden sie trotz der Fülle des reich gedeckten Tisches nicht einmal ihren besten Freunden preisgeben. Bärlauch breitet sich rasch aus und schon nach wenigen frostfreien Nächten wird aus den zunächst noch spärlich sprießenden Pflänzchen ein üppiger Teppich. Angesichts der botanischen Ähnlichkeit mit dem hochgiftigen Maiglöckchen mangelt es zwar nicht an Warnhinweisen, doch der Sammeltrieb ist ungebremst.

Schließlich gibt’s die gesundheitsfördernde und aromatische Heilpflanze im Wald vor Ort gratis. Auf den Wochenmärkten schlägt ein kleiner Bund schon mit zwei Euro zu Buche. Wer jedoch mit dem Waschkorb zur Ernte anrückt, verstößt gegen das Bundesnaturschutzgesetz, das wie bei Waldpilzen nur Mengen für den persönlichen Bedarf zulässt. Doch spätestens im späten April ist es wieder vorbei mit dem Bärlauch-Zauber. Die Pflanze blüht auf und stirbt bald drauf ab. Die Liebhaber freuen sich schon auf das nächste Jahr, die Gegner atmen dankbar den Duft des Maiglöckchens ein. So sorgt der Wald für beide Lager.

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