BZ-Interview
Klimaforscher Stefan Rahmstorf: "Keiner muss die Welt alleine retten"
Was, wenn die Erderwärmung Kälte bringt? Einer neuen Studie zufolge könnte es im Norden Europas künftig sehr viel kälter werden. Ein Potsdamer Klimaforscher erklärt, warum – und spricht über seinen Frust.
Sa, 17. Feb 2024, 18:19 Uhr
Bildung & Wissen
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BZ: Ende der Woche wurde eine Studie veröffentlicht, deren Ergebnisse die Autoren "beängstigend" nennen. Sie besagt, dass sich die Atlantische Umwälzströmung auf dem Weg zum Kipppunkt befindet. Erstmal: Was macht diese Umwälzströmung genau?
Rahmstorf: Sie ist umgangssprachlich als Golfstromsystem bekannt. Dabei werden riesige Wärmemengen vom Südatlantik über den Äquator bis ins Nordmeer transportiert (siehe Grafik auf Seite 2, die Red.). Die Westwinde tragen dann diese Wärme nach Europa hinein. Die Umwälzströmung prägt die Temperaturen im nördlichen Atlantik vor allem im Winter stark. Es gibt aber einen Kipppunkt, ab dem Strömung abreißen kann. Das ist schon seit 1961 bekannt, ich selber erforsche ihn seit den 90er Jahren. Wir wissen aus der Erdgeschichte, dass die Strömung zu Instabilitäten neigt. Wenn der Kipppunkt erreicht werden würde, hätte es katastrophale Folgen – für Europa genauso wie für die Tropen.
Stefan ...