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BZ-Interview

Klimaforscher Stefan Rahmstorf: "Keiner muss die Welt alleine retten"

BZ-Abo Was, wenn die Erderwärmung Kälte bringt? Einer neuen Studie zufolge könnte es im Norden Europas künftig sehr viel kälter werden. Ein Potsdamer Klimaforscher erklärt, warum – und spricht über seinen Frust.  

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Demo von „Fridays for Future“  | Foto: ipon (imago)
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Demo von „Fridays for Future“ Foto: ipon (imago)
Alarmierende Nachrichten zum Klima sind nichts Neues – aber diese zwei Nachrichten innerhalb einer Woche lassen doch aufhorchen: Zum einen die Aussage des EU-Klimadienstes, dass die Temperaturen erstmals zwölf Monate lang 1,5 Grad über dem vorindustriellen Zeitalter lagen. Zum anderen eine neue Studie zur Atlantischen Umwälzströmung, die zusammenbrechen könnte – und das irgendwann zwischen 2025 und 2095.
BZ: Ende der Woche wurde eine Studie veröffentlicht, deren Ergebnisse die Autoren "beängstigend" nennen. Sie besagt, dass sich die Atlantische Umwälzströmung auf dem Weg zum Kipppunkt befindet. Erstmal: Was macht diese Umwälzströmung genau?
Rahmstorf: Sie ist umgangssprachlich als Golfstromsystem bekannt. Dabei werden riesige Wärmemengen vom Südatlantik über den Äquator bis ins Nordmeer transportiert (siehe Grafik auf Seite 2, die Red.). Die Westwinde tragen dann diese Wärme nach Europa hinein. Die Umwälzströmung prägt die Temperaturen im nördlichen Atlantik vor allem im Winter stark. Es gibt aber einen Kipppunkt, ab dem Strömung abreißen kann. Das ist schon seit 1961 bekannt, ich selber erforsche ihn seit den 90er Jahren. Wir wissen aus der Erdgeschichte, dass die Strömung zu Instabilitäten neigt. Wenn der Kipppunkt erreicht werden würde, hätte es katastrophale Folgen – für Europa genauso wie für die Tropen.
Stefan ...

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