Kirchenchor Binzen begeistert mit neuer Dirigentin in alter Tradition

Die 50. Abendmusik nach Epiphanias füllte sowohl am Samstag als auch am Sonntag die Laurentiuskirche bis zum letzten Platz. Alina Kohut feierte damit eine beeindruckende Premiere als neue Dirigentin des Kirchenchors Binzen. Begleitet wurden die Sängerinnen und Sänger vom Orchester um Konzertmeisterin Angelika Balzer, das zudem ein reines Instrumentalwerk zu der gelungenen Abendmusik beisteuerte.

Aufgeführt wurden die zweite Messe in G-Dur von Schubert, ein Werk des damals 18-jährigen Komponisten, das mit liedhafter Melodik und konzertanten Passagen aufwartet. Nach der Orchestersuite in e-Moll von Johann Bernhard Bach erklang als Hauptwerk die 40-minütige Kantate "Freue dich, erlöste Schar" von Johann Sebastian Bach. Der eindrucksvoll singende Kirchenchor, das rhythmisch lebendig, dynamisch und akzentuiert spielende Orchester und die hervorragenden Solisten Stefanie Knorr (Sopran), Silke Marchfeld (Alt), Jonas C. Bruder (Tenor) und Valerio Zanolli (Bass) präsentierten sich in vorzüglicher Form. Zanolli war kurzfristig für seinen erkrankten Kollegen Manfred Plomer eingesprungen, umso bemerkenswerter seine Leistung in der koloraturenreichen Partie. Als Zugabe sang der Chor mitreißend Auszüge aus dem Gloria aus der Missa Popularis des schwedischen Gegenwartskomponisten Marten Jansson.

Dankesworte für langjährige Treue

Helmut Bertelmann vom Vorstand und Pfarrerin Bertina Müller ließen die Geschichte des Chors und die Tradition der Abendmusiken nach Epiphanias Revue passieren. Bertelmann hob auch die beiden treuen Chormitglieder hervor, die seit Anfang mitsingen: Bethle Krebs und Emil Vögtlin. Nach dem zweiten Konzert am Sonntag nutzte auch die Vorsitzende Babette Jansen die Gelegenheit für Dankesworte und Geschenke an die langjährigen Mitglieder des Chors. Ihr Dank galt auch der Weiler Altistin Silke Marchfeld, die seit der 19. Abendmusik mit wenigen Unterbrechungen stets die Alt-Solopartien gesungen hat, sowie Konzertmeisterin Angelika Balzer und Ingo Balzer für ihr langjähriges Engagement im Orchester. Chor und Orchester seien wie eine "große Familie". Wie Jansen sagte, waren alle hochzufrieden: Dirigentin Alina Kohut, die mit ihrem energievollen und präzisen Dirigat überzeugte, der Chor, der vorzügliche Chorarbeit hören ließ, und das Publikum, das eine musikalisch bewegende Jubiläums-Abendmusik erlebte.