Kinderzimmer Productions: "Wir legen unseren Namen zu den Akten"
Kinderzimmer Productions, 1994 in Ulm gegründet, sind die Altmeister des intelligenten deutschen Hip-Hops. Heute Abend werden Textor und Quasi Modo im Café Atlantik hinter Turntables und Mikro treten, und es wird eine der letzten Möglichkeiten sein, die Band live zu erleben: Kinderzimmer Productions hören auf. Textor, Henrik von Holtum, erklärt im fudder-Interview, warum der Ausstieg aus der Musikindustrie für ihn keine Kapitulation, sondern ein Festhalten an alten Idealen ist.
Mo, 12. Nov 2007, 18:11 Uhr
Der gute Ton
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Asphalt, Eure letzte Platte, ist im Frühsommer erschienen. Jetzt ist Herbst und es steht fest: Asphalt ist tatsächlich Eure "letzte" Platte. Kinderzimmer Productions hören auf. Was ist passiert?
Textor: „Eigentlich gibt es drei Gründe: Der wahrscheinlich wichtigste Grund ist die wirtschaftliche Situation. So wie es aussieht und so wie sich die Plattenverkäufe entwickeln, können wir den Stand und das Engagement nicht halten. Es ist einfach zu wenig Geld für zu viel Arbeit. Der zweite Grund liegt darin, wie sich Hip-Hop entwickelt hat; Die alten Strukturen sind nicht mehr tragfähig, man kann Hip-Hop, wie wir ihn für richtig halten, so nicht mehr denken und nicht mehr machen. Und der dritte Grund ist dann noch so ein bisschen die persönliche Seite. Ich glaube, dass es für Sascha und mich gut ist, wenn jeder von uns für sich alleine mal eine Weile das tut, was er will.
Letzten Endes weiß ich auch nicht, ob wir uns auflösen. Wir haben jetzt nicht vor, das pathetische Jay-Z-Ding zu machen, und mit Tränen im Knopfloch den Ausstieg zu verkünden. Aber eins ist sicher: Wir legen den Namen Kinderzimmer zu den Akten, wir schließen mit diesen Abschnitt ab.
Wenn wir in ein paar Jahren merken sollten, dass es da noch ein paar Dinge gibt, die wir musikalisch machen wollen, dann werden wir das sicher tun. ...