Tag der offenen Tür
Kinderradiologie gewährt kleinen Patienten tiefe Einblicke
Ganz aufmerksam hat sich der vierjährige Paul die Röntgenaufnahmen angesehen, die ihm gezeigt wurden. Zu sehen waren etwa eine durchleuchtete Puppe und das Innere eines Frosches. Gemeinsam mit seiner Familie besuchte der junge Mann am Sonntag den Tag der offenen Tür im Zentrum für Kinder-und Jugendmedizin des Freiburger Uniklinikums.
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Paul ist in Sachen Arztbesuch schon ein "alter Hase": Regelmäßig muss er nämlich ins Uniklinikum, um sein Herz untersuchen zu lassen. "Er hat einen Pulmonalklappendefekt", erklärt Pauls Vater Thomas Polinski. Die Pulmonalklappe reguliert im Herzen den Einfluss des Blutes in den Lungenkreislauf. Wenn Paul beim Doktor ist, macht der Arzt "Glitschiglitschi" – Pauls Wort für die Ultraschalluntersuchung. "Inzwischen sagt er schon den Assistenzärzten, was sie tun müssen", meint Pauls Papa lächelnd.
Yasmin Jaber (7) gibt zu, dass sie "schon etwas aufgeregt" gewesen sei, als sie sich beim Tag der offenen Tür zum ersten Mal den Bauch mit dem Ultraschallgerät begutachten ließ. Auch die "Gastpatientin" hat Erfahrung mit dem Krankenhaus: "Meine Mama hat mir mal den Finger eingeklemmt, den mussten wir dann röntgen lassen", berichtet sie. Ein bisschen trat Yasmin dann auch in die Fußstapfen ihres Vaters, der selbst in der Röntgenabteilung des Uniklinikums arbeitet: Sie half dem Radiologen Martin Stenzel dabei, ihren Bruder per Sonografie zu untersuchen.
"Die Radiologie und speziell diejenige für Kinder wird von den Menschen oft kaum wahrgenommen", erklärt Stenzel, Oberarzt in der Klinik für Radiologie des Uniklinikums, den Grund für diesen Tag der offenen Tür. Die Untersuchung von Kindern unterscheide sich sehr von der von Erwachsenen: "Da gibt es Ängste, Langeweile, fehlendes Verständnis", beschreibt der Fachmediziner. Wenn aber zum Beispiel die Mama den Sprössling beim MRT begleite, werde es leichter. Ganz wichtig sei es, nicht hektisch zu arbeiten, betont Stenzel.
Die Untersuchungstechnik werde ebenfalls an die kleinen Körper angepasst. "Und wir finden bei den jüngsten Patienten ganz andere Krankheitsbilder als bei Erwachsenen", so Stenzel. Während es zum Beispiel im Falle einer Lungenentzündung bei einem Erwachsenen zu Verschattungen komme, sei bei Kindern davon überhaupt nichts zu sehen. Die Lunge erscheine nur besonders groß, "und genau das ist dann der Hinweis auf die Entzündung", erläutert der Radiologe.
Beim Tag der offenen Tür wollten die Fachleute den Kindern vor allem auch die Scheu vor den Untersuchungen nehmen: "Es muss nicht immer weh tun, wenn man im Krankenhaus ist", sagt Martin Stenzel. Bei Yasmin konnte der Arzt nach der Testuntersuchung ohnehin nur Positives vermelden:"Alles bestens, du bist rundum gesund", gratuliert Stenzel.
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