Keiner mag Angeber
"Du Angeber!", heißt es oft, wenn Mitschülerinnen oder Geschwister von sich erzählen und dabei arg übertreiben. Psychotherapeutin Maie Akua erklärt, warum manche so viel angeben und wie man ihnen helfen kann, das weniger zu tun.
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Aber auch nach dem Kindergartenalter übertreiben es manche häufig in ihren Geschichten, erfinden etwas dazu, geben schlicht mit Dingen an. Wieso?
Kinder – und auch Erwachsene – sollen gerne Geschichten erzählen, auch von schönen Dingen, die sie zum Beispiel erlebt oder gerade geschenkt bekommen haben. Dabei geht’s meist nicht ums Angeben, sondern darum, Freude zu teilen. Angeber hingegen fühlen sich manchmal weniger gemocht und wollen deswegen durch ihre – zum Teil erfundenen oder übertriebenen – Geschichten Aufmerksamkeit schaffen. Denn jeder will ja gemocht werden und Freunde haben. Der Angeber muss es leider häufig über diesen Weg probieren.
... ein Weg, der vielen auf den Zeiger geht. Im Refrain des Liedes rufen die Kinder dem Angeber zu: "Gib nich’ so an, Angeber, gib nich’ so an!" Angeben kommt beim Gegenüber also nicht so gut an.
Kinder spüren meistens ganz gut, ob jemand ein Angeber ist. Angeber können im ersten Moment auch gut ankommen, wenn das Publikum ihre Geschichten glaubt. Aber irgendwann werden sie durchschaut. Und dann finden die anderen sie nicht mehr so toll, weil die Angeber ihnen häufig das Gefühl geben, nicht so gut zu sein wie sie, nicht so viel zu haben wie sie.
Und dann geht man einem Angeber lieber aus dem Weg...
Viele wollen mit einem Angeber nix zu tun haben. Und doch kann es sein, dass auch ein guter Freund von einem dazu neigt, ständig anzugeben. Eigentlich spielt man ganz gern mit ihm, nur diese Angeberei nervt gehörig. Dann wäre es doch schöner, ihm einfach Folgendes zu sagen: Hör zu, ich mag dich auch, wenn du mir sagst, was wirklich ist, wenn du nicht ständig übertreibst – dann bin ich sogar noch viel lieber mit dir befreundet. Ich glaube, man tut Angebern einen Gefallen, wenn man ihnen die Möglichkeit gibt, mit dem Angeben aufzuhören. Sie wollen ja schließlich gemocht werden. Wie wir alle.
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