"Keine Zeit für Sightseeing"
BZ-INTERVIEW mit dem Astronauten Reinhold Ewald über das Leben in der Schwerelosigkeit und den Raumflug von Alexander Gerst /.
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enn der deutsche Astronaut Alexander Gerst demnächst zur Internationalen Raumstation ISS aufbricht, wird ihm mancher ein wenig neidisch nachwinken. Das All weckt Sehnsüchte. Jeder Dritte hierzulande, so eine Umfrage, würde auch mal gern da oben schweben, losgelöst von aller Erdenschwere, mit einem grandiosen, quasi göttlichen Blick auf unseren blauen Planeten. Aber nur für elf Deutsche wurde der Traum auch wahr. Einer von ihnen ist Reinhold Ewald, heute Professor für Raumfahrttechnik in Stuttgart, der sich 1997 knapp drei Wochen auf der russischen Raumstation Mir aufhielt.
WBZ: Herr Ewald, schaut sich einer, der wirklich im All war, eigentlich Filme über Weltraumabenteuer an?
Reinhold Ewald: Ja, manche. "Gravity" mit George Clooney und Sandra Bullock zum Beispiel. Aber da geht es nur vordergründig um Raumfahrt. Es geht um Menschwerdung. Die Technik versagt, verlässt einen, und man muss sich auf das ganz Ursprüngliche zurückziehen. Am Ende steigt Bullock aus dem Wasser und macht die ersten Schritte im Schlamm wie die Amphibien auf der Erde. Das fand ich gut.
BZ: Und wie ist die Raumfahrt dargestellt?
Ewald: Mit echter Raumfahrt hat der Film nichts zu tun. Die Hauptfiguren haben nicht sehr professionell agiert. Auch die Orbitalmechanik und der Anlass der Katastrophe, der Crash mit dem Weltraummüll: absolut nicht realistisch. Die Bahnen der Trümmer sind bekannt, denen kann ...