Keine Stoßtrupp-Universität
BZ-INTERVIEW mit Frank-Rutger Hausmann über die Universität Freiburg im Dritten Reich und wie sie ihre Geschichte reflektierte.
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Die Debatte um die NSDAP-Mitgliedschaft prominenter Germanisten wie Walter Jens und Peter Wapnewski hat die Frage nach der Aufarbeitung der NS-Vergangenheit an deutschen Universitäten erneut aufgeworfen. Der Freiburger Romanist Frank-Rutger Hausmann erforscht seit Jahren die einschlägigen Akten. Studien über die Romanistik und die Anglistik sind erschienen. Überdies hat sich Hausmann mit dem Kriegseinsatz der Geisteswissenschaften und nationalsozialistischer Kulturpolitik beschäftigt. Mit ihm sprachen Elisabeth Kiderlen und Bettina Schulte.
BZ: Wie ist das Verhalten der Freiburger Universität während des Nationalsozialismus im Vergleich zu anderen deutschen Hochschulen zu bewerten?Hausmann: Man kann diese Frage nur sehr differenziert beantworten - und nicht ohne historische Schnitte zu legen. Eine Universität 1933 ist eine andere als 1935, als die Nürnberger Gesetze eingeführt werden, eine andere als 1938, als die Zustimmung zum NS-Regime nach dem Anschluss Österreichs sehr groß ist, als 1940, als ein Siegestaumel nach der Niederlage Frankreichs einsetzt, als 1941, als die Sowjetunion überfallen wird, und noch mal eine andere 1942, als sich die Niederlage abzeichnet. Mit Vorsicht lässt sich sagen, dass süddeutsche ...