Kein Teil wie das andere

Puzzeln ist manchmal ganz schön mühsam: Wo bitte ist dieses eine Teil, das genau hier ran muss? Und macht genauso viel Spaß: Ha, gefunden! Wie wird so ein Puzzle eigentlich hergestellt?.  

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Die Teile für ein Puzzle werden bei Ravensburger von Hand gezeichnet. Foto: Anja Koehler | Ravensburger Verlag GmbH
"Wir suchen sehr genau aus, aus welchem Bild ein Puzzle werden kann", sagt Stefanie Traub. Sie arbeitet bei der Firma Ravensburger. Die befindet sich in der Stadt Ravensburg in Baden-Württemberg und stellt schon seit mehr als 100 Jahren Puzzles her.

Zuerst hat irgendjemand eine Idee, was auf einem neuen Puzzle zu sehen sein könnte. Vielleicht ein paar Hunde, die auf einer Wiese spielen? Oder eine Traumlandschaft unter dem Meer? Egal, ob das neue Puzzle gezeichnet oder fotografiert wird: Alle Farben müssen richtig gut erkennbar und jede Ecke des Bildes muss scharf sein, keine verschwommenen Bereiche. "Jedes Teil muss derjenige, der puzzelt, eindeutig zuordnen können", sagt Stefanie Traub.

Ist das Bild fertig, wird es auf Spezialpapier gedruckt. Das verhindert, dass es zu stark reflektiert und man die Teile nicht mehr richtig erkennt, wenn man zum Beispiel unter einer Lampe puzzelt. Dann kommt eine Schicht Lack auf das Bild, die trocknen muss. Die bedruckten Papierbögen sind zum Puzzeln allerdings noch zu dünn. "Deshalb werden sie auf einen speziell für Ravensburger entwickelten blauen Karton geklebt, um die späteren Puzzleteile stabiler zu machen", erklärt Stefanie Traub.

Jetzt muss das Ganze nur noch in 200, 500, 1000 oder 2000 Teile zerlegt werden. Besser gesagt: gestanzt. So ein Stanzwerkzeug wird von Hand hergestellt. Dafür wird zunächst, ebenfalls von Hand, eine Vorlage gezeichnet. Jedes einzelne Teil, jede Ausbuchtung, jede Einbuchtung, denkt sich ein Zeichner oder eine Zeichnerin aus. "Dafür braucht man eine extrem ruhige Hand", sagt Stefanie Traub. Weil jedes Teil von Hand gemalt wird, findet man zum Beispiel in einem 1000-Teile-Puzzle keine zwei Teile, die gleich geformt sind.

Werkzeugmacher biegen anschließend messerscharfe Stahlbänder von Hand nach dem gezeichneten Muster und fixieren sie auf einer Holzplatte. Rund 200 Stunden braucht ein Werkzeugmacher, um ein Stanzwerkzeug für ein 1000-Teile-Puzzle zu bauen. Das Stanzwerkzeug kommt dann mit den bedruckten Bögen in die Puzzlestanze. Mit einer Kraft von 800 Tonnen – das ist das Gewicht von etwa 570 Autos – wird das Bild in 1000 Teile zerlegt. "Ein Stanzwerkzeug kann mehrere hunderttausend Puzzles nacheinander stanzen", sagt Stefanie Traub.

Das Stanzwerkzeug für ein 1000-Teile-Puzzle hat bei Ravensburger eine einheitliche rechteckige Form. Das bedeutet: Es sind immer 28 Teile auf der senkrechten und 36 Teile auf der waagerechten Seite des Puzzles. Aber, das macht ja … richtig: 1008 Teile. Oder wie Stefanie Traub sagt: "Acht zusätzliche Glücksmomente, wenn man das passende Teil gefunden hat."
Schlagworte: Stefanie Traub
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