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Zisch-Schreibwettbewerbgewinner Herbst 2019

Pingutopia

Von Sophia Sylla, Klasse 4a, Kastelbergschule, Waldkirch  

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Auch Betti Z. ist in die Antarktis ger...inen Artikel über Pinguine  schreiben.  | Foto: Ferdinando Terelle
Auch Betti Z. ist in die Antarktis gereist. Sie möchte einen Artikel über Pinguine schreiben. Foto: Ferdinando Terelle
Ein Mädchen namens Laura saß an einem Freitagnachmittag an seinem Schreibtisch und machte seine Hausaufgaben am Computer. Plötzlich kam seine kleine Schwester Lilly hereingeplatzt und schrie: "Weißt du was? Wir fahren in den Sommerferien in die Antarktis, wir fahren in den Sommerferien in die Antarktis." Laura sagte wütend: "Ich habe dir schon tausend Mal gesagt, du sollst nicht in mein Zimmer hereinplatzen!" Lilly lief aus dem Zimmer und knallte beleidigt die Tür zu.

Laura freute sich überhaupt nicht über diese Neuigkeiten. Sie fand die Antarktis total langweilig, überall würde man nur Eis und Schnee sehen. Lauras Vater war Klimaforscher und lebte schon eine Weile in der Antarktis, um zu arbeiten. Laura hasste es, dass ihr Vater schon so lange weg war, und das Thema Klimawandel ging ihr auf die Nerven.

Beim Abendessen war gute Stimmung. Es gab Lasagne. Außer bei Laura. Laura war immer noch schlecht gelaunt wegen der Neuigkeit mit dem Urlaub in der Antarktis. Sie fragte ihre Mutter, ob sie wirklich in die Antarktis reisen würden. Diese sagte: "Ja, klar, wir wollen doch euren Papa besuchen." Am nächsten Tag erfuhr sie in der Schule von ihrer besten Freundin Leila, dass diese in den Sommerferien mit ihrer Familie nach New York fliegen wird. Laura konnte es nicht fassen und war neidisch auf ihre Freundin.

Ein paar Wochen später war Laura mit ihrer Familie im Urlaub in der Antarktis angekommen. Sie wohnten in einer Hütte mit klapprigen Fenstern und einer alten, knirschenden Tür. Laura hatte vor der Hütte bereits einen Schneemann gebaut und ihm einen rostigen Topf aus dem Küchenschrank aufgesetzt und einen alten, etwas zerfetzten, gelb-schwarzen Schal aus der Garderobe umgehängt. Da Laura langweilig war und ihre Schwester krank im Bett lag, wollte sie heute alleine in der Umgebung der Hütte wandern gehen. Ihre Eltern erlaubten es und gaben ihr eine Landkarte mit, auf der die Hütte markiert war.

Nach wenigen Minuten erreichte sie einen kleinen Hügel. Sie traute ihren Augen nicht. Sie sah ganz viele Pinguine: Ein paar rutschen den Hügel hinunter, andere watschelten durch den Schnee. Plötzlich sah Laura, dass ein kleiner Pinguin weglief. Laura dachte erschrocken, er sei wegen ihr von der Gruppe weggelaufen. Sie lief ihm schnell hinterher. Laura beobachtete, wie der kleine Pinguin langsam in ein kleines Loch schlüpfte. Laura wollte hinterher, doch sie passte nicht durch das Loch. Sie grub mit ihren Händen eine größere Öffnung und gelangte hinein.

Drinnen befand sich eine wunderschöne Eiskristallhöhle. Die Eiskristalle schimmerten türkis und waren durchsichtig, doch wenn man genau hinsah, spiegelte sich das eigene Gesicht in ihnen. Der Pinguin drückte auf einen besonderen Kristall, der bläulich schimmerte. Plötzlich schob sich ein Teil der Wand zur Seite und man sah glitzerndes, goldenes Licht. Der Pinguin sprang in das Licht hinein. Laura war verblüfft und wusste nicht genau, was sie machen sollte. Sie kam näher und schaute sich das Licht genau an. Sie fasste allen Mut zusammen, sprang ebenfalls hinein und spürte ein leichtes Kribbeln in ihrem Körper. Sie hatte das Gefühl, als würde sie in die Tiefe fallen, aber es fühlte sich sehr schön an.

Sie kam auf einem kleinen Schneeberg auf und sah einen kleinen Schnabel aus dem Schnee herausragen. Der Schnabel gehörte dem Pinguin. Der Pinguin befreite sich aus dem Schnee, rappelte sich auf und lächelte Laura ins Gesicht. "Hallo, ich heiße Lilu!" "Oh, wa-wa-warum kannst du mit mir sprechen?", fragte Laura. Der Pinguin antwortete: "Willkommen in Pingutopia, dies ist das magische Pinguinland. Hier können Menschen und Pinguine sich verstehen. Hier leben alle Pinguine in Frieden zusammen und sind geschützt vor der Eisschmelze. Wenn draußen das Eis durch die Klimaerwärmung immer mehr schmilzt, werden alle Pinguine irgendwann ihr Zuhause verlieren. Sie müssen dann nach Pingutopia flüchten." Laura sagte laut: "Ich möchte mehr über den Klimawandel wissen." Lilu zeigte ihr eine Landkarte, auf der die Gebiete, in denen das Eis schmilzt, gelb aufleuchteten. Laura erschrak, als sie sah, dass auch der Bereich auf dem die Hütte ihres Vaters stand, betroffen war. "Ich muss sofort zurück, Lilu, und meinen Vater warnen!", rief Laura. "Ich komme mit", sagte Lilu stolz. "Draußen können wir nicht mehr miteinander reden", murmelte Laura traurig. "Egal", erwiderte Lilu, watschelte zu der Eiswand hinter ihnen und drückte einen blau leuchtenden Hebel. Daraufhin wurden die beiden von einer magischen Kraft nach oben gezogen. Laura spürte wieder das Kribbeln und durch ein silbernes Licht gelangten sie zum Ausgang mit den wunderschönen Eiskristallen.

Sie rannte, so schnell sie konnte, zurück zu der Hütte, der kleine Pinguin kam nicht so schnell mit. Er watschelte hinterher, der Abstand wurde immer größer. Laura klopfte aufgeregt an der Tür, und als ihr Vater die Tür aufgemacht hatte, rief sie: "Unsere Hütte wird bald davon schwimmen. Das Eis schmilzt besonders schnell an dieser Stelle! Wir müssen hier weg!" Sie erzählte, was sie erlebt und gesehen hatte. Keiner glaubte ihr. Ihre Mutter sagte: "Laura, Du hast einfach zu viel Fantasie." Da kam endlich der Pinguin um die Ecke und ihre Mutter staunte. Der Vater meinte: "Laura, ich weiß auch nicht, ob wirklich alles stimmt, was du erzählst, oder ob du einen Teil davon erfunden hast. Ich kann dich beruhigen: Die Hütte wird schon noch eine Weile stehen bleiben, so schnell schmilzt das Eis nicht. Bald werde ich sowieso umziehen in eine Forschungsstation, die eröffnet wird. Aber eines ist sicher: Wenn wir nicht schleunigst alle etwas gegen den Klimawandel tun, wird es die Antarktis irgendwann nicht mehr geben."

Laura erkannte plötzlich, wie wichtig und sinnvoll die Arbeit ihres Vaters war. Sie sprach in den nächsten Tagen oft mit ihrem Vater und half ihm bei seiner Arbeit. Inzwischen war Lauras Schwester Lilly wieder gesund. Als der Tag der Abreise bevorstand, versprach Lauras Vater, dass er eine Pinguinstation zum Schutz der Pinguine aufmachen würde. Laura war glücklich und schwor Lilu, sie würde wiederkommen und Pingutopia besuchen. Zu Hause würde sie sich für den Klimaschutz einsetzen, wo sie nur konnte.

Ressort: Schreibwettbewerb

  • Artikel im Layout der gedruckten BZ vom Sa, 30. November 2019: PDF-Version herunterladen

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