Kein Festival für die Plattenindustrie
Das Freiburger Jugendkulturfestival 2003 steigt im September: vier Tage Musik, Tanz, Skaten, Sprayen, Videofilmen, Diskutieren.
JuZ-Mitarbeiterin Kathrin Hagemann
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Wer sich je schon mal gefragt hat, wann es wiederkommt, ob es überhaupt wiederkommt - hier soll er die gute Nachricht lesen: Es kommt wieder - das Jugendkulturfestival, kurz JKF genannt. Vom 10. bis zum 13. September werden die Freiburger Innenstadt und das Haus der Jugend zum zweiten Mal zu einer Bühne, auf der Jugendliche aus Freiburg und aus der Umgebung das Programm selbst machen - einer Bühne, auf der sie ihre Ideen verwirklichen können, eigene Projekte vorstellen und einem breiten Publikum zeigen, was alles zu ihrer jungen Kultur gehört.
Auf jeden Fall aber sollen viele junge und noch unbekannte Bands die Chance bekommen, gehört zu werden, auch die, die nicht vor Publikum auftreten können. Dafür sorgt der "Demoscreen": Musiker und andere Leute, die viel mit Musik zu tun haben - es steht noch nicht fest, wer, aber vielleicht wird die eine oder andere bekannte Person dabei sein - hören sich die Demo-Tapes an und geben Tipps, was die Bands noch besser machen könnten. Das klingt vielleicht ein bisschen nach Casting, ist es aber nicht: es geht einfach darum, sich auszutauschen und gegenseitig auf die Sprünge zu helfen. Keine Band spielt auf dem JKF, um von der Plattenindustrie entdeckt zu werden - aber dafür wird sie vielleicht vom Publikum entdeckt.
Überhaupt soll es viel Austausch geben beim Jugendkulturfestival. Daher besteht auch, wie schon beim JKF 2000, eine enge Zusammenarbeit der Veranstalter mit anderen Festivals, die rund um Freiburg stattfinden. Zum Beispiel gibt es da das Grütt-Open-Air (am 27./ 28. Juni in Lörrach), das "JugendBandFestival" (am 4. Juli in Emmendingen - zu diesem Festival kann man sich übrigens noch bewerben!) oder das "Noumatrouff" in Mulhouse. Und Basel hat sogar sein eigenes Jugendkulturfestival, das vom 20. bis zum 24. August stattfindet und bei dem es auch Freiburger Jugendkultur zu sehen gibt, genau wie es auf dem JKF in Freiburg ein "Fenster Basel" geben soll, durch das wir die Schweizer bewundern können.
Wer sich nun nicht angemeldet hat, ist noch lange nicht zum Zuschauen verdammt: im Vorfeld des Jugendkulturfestivals sind zahlreiche Projekte geplant, die über mehrere Wochen hinweg vorbereitet werden und dann im September vorgestellt werden. Dafür kann sich jeder anmelden, der Interesse und vielleicht auch Fähigkeiten besitzt. Zum Beispiel sollen das Haus der Jugend und die Umgebung fürs JKF noch ein bisschen verschönert werden: eine riesige Außenwand wird von Graffiti-Künstlern angesprüht, woanders entstehen Holzskulpturen aus Baumstämmen und der Mariensteg (diese kleine Brücke über die Dreisam) wartet nur darauf, dass jemand ihr ein neues Gesicht verpasst. Außerdem soll ein Skatervideo gedreht werden, es wird eine Modenschau und ein Streetballturnier geben und natürlich mehrere Musikprojekte - unter anderem sogar eins, das mitten in der Dreisam stattfinden wird.
Und noch ein anderes Projekt hat sich viel vorgenommen: die Redaktion von "e-fact" gibt jeden Tag eine Festivaltageszeitung heraus, in der ständig aktuell über alles berichtet wird, was auf dem JKF so passiert und noch passieren soll. Auch hier kann sich jeder beteiligen, der Interesse hat. Und: es werden immer Leute gesucht, die sich hinter den Kulissen nützlich machen wollen und Organisationsarbeit leisten. Das macht auch viel Spaß und ist genauso wichtig wie die Action auf der Bühne, denn ohne Planung läuft nun mal gar nichts.
Selbst während des Festivals kann man übrigens noch ins Geschehen einsteigen: nämlich in die Workshops. Anders als die Projekte werden die nicht ewig lange vorbereitet, sondern finden nur in der Festivalzeit statt. Es gibt schon jede Menge gute Ideen - vom Beatbox-Workshop über die Schreibwerkstatt bis zum DJing für Mädchen - und die Liste wird länger. Genaueres gibt's auf der Homepage oder im Flyer.
siehe Infobox
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