Bürgerinitiative MUT
Kampf gegen den Lärm
Seit 2003 kämpft die Bürgerinitiative MUT mit ihrem Vorstandsvorsitzenden Roland Diehl für eine akzeptable DB-Trasse für den Güterverkehr im nördlichen Markgräflerland. Zischup-Reporter Jonas Schwenniger hat sich mit Diehl unterhalten.
Jonas Schwenniger, Klasse 9a, Martin-Schongauer-Gymnasium & Breisach
Mo, 30. Jun 2014, 11:40 Uhr
Schülertexte
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Die Planungen der Bahn entsprachen nicht dem Anspruch der Bürger, denn so, wie sie ursprünglich geplant war, hätte sie das Landschaftsbild zwischen Schwarzwald und Vogesen, zum Beispiel den Naherholungsraum um das Heilbad Bad Krozingen, negativ geprägt und fruchtbare Ackerflächen unnötig beeinträchtigt.
Die MUT hat sich auch mit den Folgen des Bahnlärms beschäftigt. Alle drei Minuten wird auf der neuen Trasse ein Güterzug fahren und die Menschen nachts aus dem Schlaf reißen. Lärm macht krank, und wenn Menschen krank werden, belasten sie das Gesundheitssystem. Das wäre dann noch erheblich teurer, als die Bahn in einem Graben zu bauen. Oft hörte Diehl den Satz: "Das ist doch viel zu teuer, das kann doch niemand bezahlen". Doch die Gesundheit ist eben "unbezahlbar". Er führt einen Kampf gegen den Lärm, der vermutlich erst enden wird, wenn die Bürgertrasse fertig gebaut sein wird. Immerhin wurde erreicht, dass der Schienenbonus der Bahn bei neuen Trassen abgeschafft ist, das heißt, dass dieselben Lärmvorgaben gelten wie beim Straßenverkehr.
Roland Diehl war 2003 Mitbegründer der MUT, weil er sich über die "rücksichtslose Planung" ärgerte. Seither arbeitet er täglich vier bis fünf Stunden für sein Projekt, indem er immer wieder für Öffentlichkeitsarbeit sorgt, E-Mails verschickt, Gespräche mit Bürgermeistern oder Politikern führt, Sitzungen besucht oder auch anderen Bürgerinitiativen Tipps gibt. Dafür haben sich seine Kollegen und er viel Expertenwissen angeeignet und eigene Gutachten in Auftrag gegeben. Mittlerweile gibt es acht weitere Bürgerinitiativen in der Umgebung, was dazu führte, dass ein Dachverband, die IG Bohr (Interessengemeinschaft Bahnprotest an Ober- und Hochrhein) mit über 20 000 Mitgliedern gegründet wurde, um noch größere Aufmerksamkeit zu bekommen.
Diehl führte auch das eine oder andere Gespräch mit wichtigen Politikern oder dem Chef der Deutschen Bahn, wozu er unter anderem in Stuttgart und Berlin tätig war. Außerdem hat man viele Mitglieder geworben. Diehl und seine MUTigen Anhänger konnten die Politiker überzeugen. Das große persönliche Engagement hat sich gelohnt, die Bürgertrasse wird gebaut. Allerdings kommen die Bauarbeiten nur schleppend voran. Die Aufgabe der MUT besteht nun darin, Druck zu machen und zu kontrollieren, dass die Trasse so gebaut wird, wie es ihnen zugesagt wurde.
Quellen:
Interview mit Roland Diehl
http://www.mut-im-netz.de
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