Früher feierten Brautleute vor der Hochzeit den Polterabend. Heute begeht man mit Freunden den Junggesellenabschied. Protokoll einer Nacht ohne Hemmungen.
Maike Neupert und Christoph Ries (Text) und Daniel Etter (Fotos)
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Philipp sieht so aus, als wäre er jetzt gerne woanders. Der dunkelhaarige 26-Jährige lacht nicht so laut wie seine Freunde, als die junge Frau sich mit der kleinen Nagelschere an ihm zu schaffen macht. Sie schneidet eines der aufgemalten roten Herzen aus Philipps neongelbem Warnmantel, darunter wird ein Stück seiner muskulösen Schulter sichtbar. "Am Anfang war es mir extrem peinlich, inzwischen habe ich mich fast schon daran gewöhnt", seufzt er und hält der Frau den lilafarbenen Plastikkorb entgegen, damit sie sich etwas aussuchen kann. BHs in Leopardenmuster, kleine Schnapsflaschen und Kondome stehen zur Auswahl. Dann zieht er den Reißverschluss auf, damit sie auf seiner Brust unterschreiben kann. Drunter trägt er nur einen Tanga.
Die junge Frau war heute Abend nicht die Erste, die eines der Herzen aus dem Mantel geschnitten hat, Philipps Pobacken sind schon nackt. Die roten Herzen haben Philipps Freunde auf den Mantel gemalt, sie selbst tragen schwarze T-Shirts, auf denen in Orange vorne "Heute ledig…" steht und hinten "…morgen erledigt". Darunter ziert ein Foto von Philipp hinter Gitterstäben die Männerrücken. ...