Julia Bonk ist die Jüngste im Landtag
Erst Abi, dann Abgeordnete.
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Vor einer Woche berichtete die JuZ über die 18-jährige Julia Bonk, PDS-Kandidatin für die Wahlen zum Sächsischen Landtag. Seit 18 Uhr am Wahlsonntag ist es amtlich: Julia zieht in den Landtag und ist damit die jüngste deutsche Berufspolitikerin.
Doch Canapés und Sekt werden bei der PDS schnell stehen gelassen. Ein Blitzlichtgewitter zieht am Haupteingang auf, als der rechtsextreme NPD-Spitzenkandidat Holger Apfel den Landtag betritt. Die Führungsriege der rechten Randpartei posiert derweil für die Fotografen in plakativer Siegerpose, wie sie für gewöhnlich Verlierer einnehmen. Julias erste Amtshandlung ist denn auch Schreien, protestieren und Plakate hochhalten: "Nazis raus", lautet die Parole. Und schon am nächsten Tag sitzt sie am Schreibtisch, entwirft ein Thesenpapier, wie man mit Rechten im Landtag umgehen könnte. Dann bricht sie nach Riesa auf, begleitet eine Veranstaltung ihrer Partei. "Ich will keine Kandidatin nur für den Wahlabend sein", sagt Julia während sie spät abends am Elbufer zur Parteizentrale läuft. Auf ihrer To-Do-Liste für die nächsten Tage: Büros einrichten, Mitarbeiter einstellen, zu Hause ausziehen. Derweil berichtet ein Reisender des Lufthansa-Flugs 400 von Frankfurt nach New York folgendes: Der Airbus schwebt ruhig über Neupfundland, der Labradorstrom fließt 30 000 Fuß tiefer. Eine ältere Dame auf Platz 10B liest die Bild-Zeitung, sieht ein Foto von Julia und liest die Überschrift: "Unser Küken im Landtag". Die Dame wendet sich ihrem Gatten zu: "Wenn wir uns so jung eingemischt hätten, müssten wir heute nicht so viel meckern." Da wählt Julia gerade in Dresden Peter Porsch zum Fraktionsvorsitzenden.
mar
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