John F. Kennedy ist eine Frau – und Marilyn Monroe bärtig
KOMÖDIE: "Long Shot" von Jonathan Levine ist eine romantische, umwerfend komische und politisch subversive Kinoüberraschung.
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Aber Fred hat nicht nur genau den jugendlichen Humor, der Charlottes Reden und Leben fehlte, er steht auch auf sie, seit sie einst sein Babysitter war. Sie wollen politisch etwas bewegen, haben den gleichen Humor. Klar, dass da bei einer Welt-Tournee in Sachen Ökologie die latente Highschool-Liebe heftig aufflammt.
Seth Rogen ("Bad Neighbors 2", "Sausage Party") spielt hier die Rolle von Marilyn Monroe, und Charlize Theron ("Atomic Blonde", "Tully") den John F. Kennedy. Diese Paarung ist schon von ihren üblichen Rollen her höchst unwahrscheinlich, stellt sich aber als die größte Überraschung der bisherigen Kinosaison heraus.
"Long Shot" nimmt den heute obligaten anzüglichen Humor und macht daraus eine peppige, umwerfend komische Romantische Komödie, die obendrein subversiv politisch ist. Wie sie ihre Kandidatur verkündet, gleichzeitig den Präsidenten als Marionette eines Medien-Moguls bloßstellt und verkündet, dass der bald explizite Filmchen ihres masturbierenden Freundes Fred ins Internet stellen wird – das sprengt die Vorstellungskraft und alle Filmgenres.
Regisseur Jonathan Levine zeigte schon bei "Mädelstrip" mit Amy Shumer und Goldie Hawn sowie bei "50/50: Freunde fürs (Über)Leben" mit Seth Rogen, dass auf der Basis anzüglicher Blödel-Komödien auch Ernstes, Bewegendes erzählt werden kann. "Long Shot" hat er so glaubhaft inszeniert, dass die Albernheiten, die solche Filme ansonsten retten, diesmal fast stören. Aber sie verhindern auch, dass die Emotionen in Kitsch abkippen.
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