In den 80ern studierte Neo Rauch auf der falschen Seite der Mauer. In den 90ern galt er als "irgendwie retro". Jetzt sind seine Bilder hip Von Christina Bylow.
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V or den Farben versagt die Sprache. Wie blass soll dieses Pink sein und wie viel mehr Ochsenblut soll in dieses Rot? Es gibt kein absolutes Farbsehen, im Gegensatz zum absoluten Gehör. Eine Druckerei in Leipzig, Relikt aus einer Zeit, in der sich das mittelständische Gewerbe Backsteinschlösser baute. Neo Rauch schreibt seine Regieanweisungen auf die Korrekturbögen für den neuen Ausstellungskatalog. Blasser, stärker, mehr Ochsenblut. Sorgsam malt er die Wörter auf die Kunststoff-Folie, wirft Groß- und Kleinbuchstaben durcheinander und verstreut Ausrufezeichen wie ein expressionistischer Dichter. Am Ende gleicht die Fahne einer Partitur.
Die Zeit drängt, Neo Rauch beschleunigt nichts. Bedächtig prüft er die Miniaturformate seiner Bilder. Auf einem Bild hat ...