Weltbildungsbericht der Unesco

Jeder achte Jugendliche weltweit ist arbeitslos

Millionen von Jugendlichen auf der ganzen Welt fehlen die schulischen Voraussetzungen für einen erfolgreichen Einstieg ins Berufsleben. Das geht aus dem UNESCO-Weltbildungsbericht für 2012 hervor, der in Bonn veröffentlicht wurde.  

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Vielen Jugendlichen fehlt die notwendi...erfolgreich in den Beruf einzusteigen.  | Foto: dpa
Vielen Jugendlichen fehlt die notwendige Schulausbildung, um erfolgreich in den Beruf einzusteigen. Foto: dpa
71 Millionen Teenager sind ohne Sekundarabschluss, haben also weder die Mittlere Reife noch einen Hauptschulabschluss. Dabei sei gerade dieser das Mindeste, was ein Jugendlicher brauche, um die Kenntnisse zu erlangen, die für die Ausübung eines guten Berufs nötig seien, so die Unesco. Das bedeutet, die jungen Menschen haben nicht die Chance, sich ausreichend zu qualifizieren.

Das sind alles Barrieren für die persönlichen Zukunft junger Menschen. Die UN-Bildungsorganisation schätzt nämlich, dass rund 160 Millionen Erwachsene auch in den Industrieländern nicht in der Lage seien, eine Zeitung zu lesen oder sich für eine Stelle zu bewerben. 775 Millionen Erwachsene weltweit sind Analphabeten, zwei Drittel davon sind Frauen.

Der Bericht bestätigt, dass jeder achte Jugendliche auf der Welt arbeitslos ist und mehr als ein Viertel der jungen Menschen eine Tätigkeit ausübt, die sie gerade so an oder unter der Armutsgrenze leben lassen.

Der Weltbildungsbericht liefert jährlich einen Zwischenstand zur Umsetzung des weltweiten Aktionsprogramms "Bildung für alle". Dieses Programm wurde im Jahr 2000 auf dem Weltbildungsforum aufgestellt. Beteiligt sind 164 Länder, die sich verpflichtet haben, sechs Bildungsziele bis 2015 umzusetzen: zum einen den Ausbau der frühkindlichen Förderung und Erziehung, die Grundschulbildung, eine Absicherung der Lernbedürfnisse von Jugendlichen und Erwachsenen und zum anderen die Halbierung der Analphabetenrate unter Erwachsenen, sowie die Gleichberechtigung der Geschlechter und Verbesserung der Bildungsqualität. Viele Entwicklungsländer sind aber bisher noch weit davon entfernt, diese Ziele bis 2015 umzusetzen.

Lob für Deutschland

Das duale Berufsbildungssystem in Deutschland hingegen wurde im Weltbildungsbericht positiv hervorgehoben. Das System, den Besuch einer Berufsschule mit einer praktischen Ausbildung in einem Betrieb zu kombinieren, habe dazu beigetragen, dass die Arbeitslosenquote bei Jugendlichen in Deutschland im Januar 2012 bei vergleichsweise geringen acht Prozent lag. Im Vergleich dazu: 23 Prozent der Jugendlichen in Frankreich sind arbeitslos und 22 Prozent in Großbritannien.

Die UNESCO-Weltbildungsbericht fordert daher mehr Investitionen in die berufliche Qualifikation von Jugendlichen, sodass jeder zumindest eine qualitativ gute Sekundarschulbildung erhalten kann. Gerade die Lehrerausbildung sollte schleunigst ausgebaut werden.

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