Schwarzwaldmilch
"Jede Kuh ist eine echte Persönlichkeit" – wissen die Milchbauern Schwendenmann vom Halterhof
Gegen 8.30 Uhr trifft sich Familie Schwendenmann nach der ersten Arbeitseinheit im Stall zum gemeinsamen Frühstück. In zwölfter Generation bewirtschaften sie den Halterhof in Zell am Harmersbach mit rund 70 Tieren.
So, 22. Mär 2020, 14:56 Uhr
Thema: Schwarzwaldmilch
Wir benötigen Ihre Zustimmung um BotTalk anzuzeigen
Unter Umständen sammelt BotTalk personenbezogene Daten für eigene Zwecke und verarbeitet diese in einem Land mit nach EU-Standards nicht ausreichenden Datenschutzniveau.
Durch Klick auf "Akzeptieren" geben Sie Ihre Einwilligung für die Datenübermittlung, die Sie jederzeit über Cookie-Einstellungen widerrufen können.
AkzeptierenMehr Informationen
Alles läuft nach einem ungeschriebenen Ritual ab, die Kühe haben unter sich die Reihenfolge ausgemacht. Es gibt eine feste Gruppe, die es eilig hat und zuerst in den Melkstand kommt, andere lassen sich auf dem Weg dorthin viel Zeit und "es sind auch immer die gleichen, die ganz zum Schluss kommen", beobachtet Georg Schwendemann. Seine Frau Brigitta ergänzt: "Jede Kuh ist eine echte Persönlichkeit!" Und selbstverständlich kennen sie jede Kuh mit Namen. Tiere aus einer Familie haben immer den gleichen Anfangsbuchstaben: Heißt die Mutterkuh Hanna, werden die Kälber Helga, Heidi oder Hugo getauft.
Die Tiere haben auf dem Halterhof sogar "Mitspracherecht" sagt Bauer Schwendenmann. Wann der richtige Zeitpunkt ist, von der Stallhaltung im Winter zur Weidehaltung auf den eigene Wiesen überzugehen, bestimmen die Kühe weitgehend selbst. "Im Frühjahr entsteht eine gewisse Unruhe unter den Tieren. Sie spüren, dass es draußen wärmer wird und wollen dann raus an die frische Luft." In diesem Jahr genossen die Kühe am 18. März den ersten Freilufttag. Zuerst sind sie nur für ein paar Stunden auf der Weide, im Sommer dann Tag und Nacht. Morgens und abends kommen alle Kühe in den Melkstand, um ihre Milch abzugeben. Der gesamt Tagesablauf auf dem Halterhof richtet sich nach den Kühen. Urlaub gibt es nur selten, aber jetzt wo mit Valentin als gelernter Landwirt die nächste Generation am Start ist, sind ein paar freie Tage möglich.
Auf dem Hof hat sich über die Jahrzehnte vieles verändert. Früher wohnten Mensch und Tier traditionell unter einem Dach. Die Wärme aus dem Stall im Untergeschoß heizte damals die Wohnräume. Heute leben die Tiere in separaten Gebäuden und können sich dort frei bewegen. Was früher mühsam von Hand erledigt wurde, übernehmen jetzt Maschinen und moderne Technik. Seit acht Jahren ist der Hof zertifizierter Biolandbetrieb, das heißt, die Kühe bekommen im Winter Heu oder Silage und im Sommer sind sie auf der Weide und ernähren sich von frischem Gras.
Aber schon immer kommt pünktlich um 8.00 Uhr jeden zweiten Tag der Milchlaster auf den Hof gefahren. "Wir sind so lange bei der Schwarzwaldmilch wie wir denken können. Der Vertrag läuft schon seit vielen Generationen", sagt Brigitta Schwendenmann. Aktuell liefern die 35 Vorderwälder Kühe rund 1.100 Liter Bioweidemilch in 48 Stunden. Die Milch wird nach dem Abpumpen und Filtern bis zur Abholung in einem Tank bei vier Grad gelagert. Das "Umladen" in den Tankwagen dauert nur wenige Minuten und dann muss der Fahrer auch schon weiter zum nächsten Hof.
Auf dem Frühstückstisch stehen natürlich auch Produkte der Schwarzwaldmilch: Schoki, Bircher Müsli, Jogi und Tresana sind bei Familie Schwendemann besonders beliebt und immer im Kühlschrank vorrätig.
Der Halterhof ist einer von rund 1.000 Milchbetrieben, die die Schwarzwaldmilch mit hochwertiger Milch beliefern. Jeder dieser Höfe trägt damit seinen Teil dazu bei, dass die Schönheit der jahrhundertealten Kulturlandschaft im Schwarzwald mit ihrer Vielfalt an Wiesen, Weiden und Wäldern erhalten bleibt.
Das Unternehmen Schwarzwaldmilch ist sich seiner Verantwortung für die Milchbauern und ihre Tiere sowie den Erhalt der heimischen Natur bewusst.
Kommentare
Kommentarbereich ist geschlossen.