Ist es leichter zu studieren, wenn die Eltern Akademiker sind?
Hat ein junger Mensch, der aus einem Akademikerelternhaus kommt, es an der Uni leichter als ein Arbeiterkind, das als Erstes in seiner Familie studiert? Der Bildungssoziologe Marcel Helbig beschäftigt sich am Wissenschaftszentrum Berlin für Sozialforschung (WZB) mit sozialen Ungleichheiten im Bildungsbereich. Sonja Kättner hat mit ihm, der selbst Arbeiterkind ist, über die Ungleichbehandlung von Arbeiter- und Akademikerkindern gesprochen.
Sandra Chamiot-Poncet & Sonja Kättner-Neumann
Do, 9. Feb 2012, 13:24 Uhr
Uni
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Studien zeigen immer wieder, dass viel weniger Arbeiterkinder ein Studium beginnen als Kinder mit akademischem Hintergrund. Worauf lässt sich das Ihrer Meinung nach zurück führen?
Marcel Helbig: Die meisten Studien berücksichtigten nur diejenigen, die ohnehin studienberechtigt sind. Dass viele Arbeiterkinder überhaupt keine Studienzugangsberechtigung erlangen, fällt dabei unter den Tisch. Wir sehen zwar auch, dass von den Studienberechtigten Arbeiterkinder seltener ein Studium aufnehmen, aber diese Ungleichheiten sind bei weitem nicht so groß wie im Schulsystem.
Die Weichen für ein Studium werden also oft schon während der Schulzeit gestellt. Was müsste sich in unserem Bildungssystem ändern, damit mehr Arbeiterkinder Abitur machen können?
Da weiß ich gar nicht, wo ich anfangen soll! Fangen wir erst mal ganz hinten an: Das Hauptproblem ist eigentlich, dass wir das Gefühl haben, wir hätten eine Permanentreform im Schulsystem, die vielleicht auch den ...