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Israel droht Hamas: "Tore zur Hölle werden für sie geöffnet"

Die Islamisten wollen vorerst keine Geiseln freilassen, Israels Regierung droht mit militärischer Gewalt. Während die Vermittler um die fragile Waffenruhe ringen, wird der Ton rauer.  

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Sollte die Hamas die Geiseln bis Freitag nicht freilassen, droht Israel mit einem Ende der Waffenruhe. Foto: Abed Rahim Khatib/dpa

Quelle: Deutsche Presse-Agentur (dpa).
Die BZ-Redaktion hat diese Meldung nicht redaktionell bearbeitet.

Tel Aviv/Gaza (dpa) - Die israelische Regierung will nicht dulden, dass die Hamas vorerst keine weiteren Geiseln mehr aus ihrer Gewalt entlässt - und droht der Terrororganisation mit unerbittlicher militärischer Härte. "Wenn die Hamas die israelischen Geiseln bis Samstag nicht freilässt, werden die Tore der Hölle für sie geöffnet, genau wie es der Präsident der Vereinigten Staaten versprochen hat", sagte Verteidigungsminister Israel Katz. "Der neue Gaza-Krieg wird sich in seiner Intensität vom vorherigen, vor der Waffenruhe, unterscheiden – und er wird nicht enden, ohne dass die Hamas besiegt und alle Geiseln freigelassen sind." 

Katz sagte nichts dazu, ob die Hamas bis Samstag alle israelischen Geiseln im Gazastreifen freilassen soll oder nur drei, wie es in den Vereinbarungen vorgesehen ist. Unterdessen führten Vertreter der Hamas nach Informationen der Deutschen Presse-Agentur in der ägyptischen Hauptstadt Kairo Gespräche mit den internationalen Vermittlern in dem Konflikt. Dabei geht es auch um die Frage, ob am Samstag vielleicht doch einige israelische Geiseln übergeben werden. 

Angesichts des drohenden Wiederaufflammens des Gaza-Kriegs gingen Hamas-Kämpfer laut einem Bericht des israelischen Fernsehsenders i24 News in verschiedenen Teilen des Gazastreifens wieder in Stellung. Die Führung der islamistischen Palästinenserorganisation habe die Einheiten angewiesen, keine Mobiltelefone mehr zu benutzen, um die Ortung zu erschweren. 

Hamas: Israel verzögert Hilfslieferungen

Die Hamas hatte die eigentlich für Samstag vorgesehene Freilassung der nächsten Geiselgruppe auf unbestimmte Zeit verschoben. Sie wirft Israel vor, sich nicht an die Vereinbarung zur Waffenruhe zu halten. Hilfslieferungen wie Wohncontainer und Zelte sowie schwere Baumaschinen zur Räumung von Trümmern würden nicht in ausreichendem Maße in das abgeriegelte Küstengebiet hineingelassen. Zudem seien während der Waffenruhe 92 Palästinenser durch israelischen Beschuss getötet worden.

Die für Palästinenserangelegenheiten zuständige israelische Behörde Cogat wies die Vorwürfe zu den Hilfslieferungen zurück. Während der Waffenruhe seien rund 15.000 Lastwagen mit humanitärer Hilfe in den Gazastreifen gefahren, hieß es. Sie hätten Lebensmittel, Trinkwasser, Treibstoff, Medikamente, medizinische Ausrüstung, Zelte, Unterkünfte und schweres Räumgerät transportiert.

US-Präsident Donald Trump hatte mit seinem umstrittenen Plan zur Zukunft des Gazastreifens zuletzt für Unruhe im Nahen Osten gesorgt. Demnach sollen die rund zwei Millionen Bewohner des Gebiets dauerhaft in arabische Staaten der Region umgesiedelt und der zerstörte Küstenstreifen unter Kontrolle der USA in eine wirtschaftlich florierende "Riviera des Nahen Ostens" verwandelt werden. Die Hamas rief Medienberichten zufolge dazu auf, am Freitag, Samstag und Sonntag weltweit gegen Trumps Gaza-Vorstoß zu protestieren. 

US-Außenminister reist nach München und in Nahen Osten

Inmitten der heftigen Spannungen reist US-Außenminister Marco Rubio zur Münchner Sicherheitskonferenz, um sich dort mit internationalen Partnern zu beraten und am G7-Außenministertreffen teilzunehmen. Vom 15. bis 18. Februar will Rubio dann Israel, Saudi-Arabien und die Vereinigten Arabischen Emirate besuchen. Im Mittelpunkt der Reise stehen seinem Ministerium zufolge Bemühungen zur Freilassung der Geiseln in Gaza, Gespräche über die zweite Phase der Waffenruhe zwischen Israel und der Hamas sowie Schritte gegen destabilisierende Aktionen des Irans und seiner Verbündeten in der Region.

© dpa‍-infocom, dpa:250213‍-930‍-373537/1

Schlagworte: Israel Katz, Marco Rubio, Donald Trump
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