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"Irgendwo müssen wir uns doch treffen dürfen"

JUZ-UMFRAGE zum Abbau der Grillstellen an der Hebsackwiese - wo nun mit Polizeikontrollen für Ruhe gesorgt wird.  

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Warum gehören Grillstellen auf die Hebsackwiese? 524 Jugendliche, deren Eltern und andere empörte Bürger haben sich in einer Unterschriftenaktion dafür eingesetzt, dass die Stadt auf der Hebsackwiese wieder Grillstellen einrichtet. In einer JuZ-Umfrage erklären einige von ihnen, warum sie dort wieder grillen möchten und was sie vom Vorgehen der Stadt halten.

Juliane Napp, Schülerin am Droste-Hülshoff Gymnasium, 17 Jahre: Ich gehe auf die Hebsackwiese, um dort mit Freunden Spaß zu haben und die tolle Aussicht zu genießen. Kürzlich saßen wir noch vor Mitternacht auf der Wiese - und zwar ohne Feuer zu machen. Trotzdem hat die Polizei unsere Personalien aufgenommen und mit einer Anzeige wegen Landfriedensbruch gedroht. Das ist keine Art, mit uns umzugehen, so löst man keine Konflikte!

Florian Ehlers, Schüler am Friedrich-Gymnasium, 17 Jahre: Die Hebsackwiese ist einfach der Treffpunkt für Jugendliche in Herdern. Es ist verständlich, wenn Anwohner sich beschweren, aber sie müssen ja nicht schon präventiv - bevor irgendetwas passiert - die Polizei rufen. Das schafft keine Diskussionsbasis. Außerdem ist dort oben sehr wenig Bebauung und irgendwo müssen wir uns doch treffen dürfen.

Steffen Rieß, Geographie-Student, 26 Jahre: Es ist traurig, wie der Abbau gelaufen ist. Uns, die es wirklich betrifft, hat man natürlich nicht vorher informiert. Jetzt baut man die Grillstellen am Haus Tobias wieder auf und verlagert die Probleme dorthin, falls der Platz überhaupt angenommen wird. Ich finde, die Grillstellen sollten weiter weg von den Anwohnern und mit einem anderen Zugangsweg wieder aufgebaut werden.

Philipp Köpcke, Leiter einer Wandervogel-Jugendgruppe, 20 Jahre: Wir sind schon seit vielen Jahren mit unserer Gruppe zum Spielen und Grillen auf der Hebsackwiese und hatten bis zum Abbau der Grillstellen noch nie ernsthafte Probleme - weder mit den Anwohnern noch mit dem Bauer, der die Wiese gepachtet hat. Ich halte das Vorgehen der Stadt für unglaublich destruktiv und überhaupt nicht durchdacht: Die Folge sind neue Brandlöcher in der Wiese, teure Polizeieinsätze und weniger Raum für unsere Jugendarbeit. Sinnvoller wäre es gewesen, vorher nach Alternativen zu suchen, anstatt jetzt auch noch mit dem überstürzten Abbau öffentliche Gelder zu verschleudern!

Ursel Huber, Mitarbeiterin im Jugendforum Herdern: Es geht nicht, dass man die Bedürfnisse der Jugendlichen ignoriert, nur weil es bequemer ist und manche sich, vielleicht zu Recht, gestört fühlen. Wenn man von Jugendlichen Eigenverantwortung verlangt, dann muss man ihnen auch eine Chance geben, gemeinsam etwas aufzubauen und mit ihnen nach einer allseits verträglichen Lösung suchen. Diese Chance hat die Stadt Freiburg hier verpasst.

Ressort: Zisch

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