Kinder- und Jugendhilfe bietet Präventionsprogramm gegen Internetsucht an

Der AGJ-Fachverband bietet Hilfe bei Medienmissbrauch.  

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Das eigene Kind spricht kaum noch, sitzt ständig vor dem Computer und kommt selbst beim Abendessen nicht vom Handy los. Viele Eltern kennen diese Situationen. Darum bietet die Arbeitsgemeinschaft für Kinder- und Jugendhilfe das Familienprogramm "Media-Check" an. Dabei sollen Eltern mit ihren Kindern ins Gespräch über den Medienkonsum in der Familie kommen.

"Wir wollen nicht die Kinder und Jugendlichen als Sündenbock in die Mitte stellen, sondern die ganze Familie mit einbeziehen", sagt Sabine Lang, die das Projekt "Media-Check" koordiniert. Darum gibt es für Eltern und Kinder zu Beginn des Programms einen Fragebogen zum eigenen Medienkonsum. Dann soll gemeinsam besprochen werden, warum es immer wieder zu Streit und Problemen kommt. Auch die Lösungen sollen aus der Familie kommen: "Wir habe früher doch immer Monopoly gespielt, warum machen wir das nicht wieder", nennt Sabine Lang als Beispiel.

Kinder und Jugendliche fühlen sich von der Welt der digitalen Medien besonders angezogen. Sie können in eine virtuelle Welt abtauchen, sich mit Freunden unterhalten und von den Eltern abschotten. "Viele Eltern wissen gar nicht, was ihr Kind im Internet treibt", erklärt Sabine Lang. Darum rät sie Eltern, Offenheit gegenüber den digitalen Medien zu zeigen. Interesse an den Aktivitäten des Kindes im Internet seien der Erste Schritt zu einer Verständigung.

Regeln sind für Kinder wichtig

"Es gehört auch ein wenig zum Erziehungsauftrag, sich damit zu beschäftigen", sagt Lang. Es sei wichtig, den Kindern Regeln zu geben, nicht nur beim Internetkonsum. Die Kommunikation mit den Kindern ist wichtig, ebenso aber auch ihnen eine gewisse Verantwortung in der Familie zu übertragen. Sonst sei es schwierig von den Kindern sofort einen verantwortungsbewussten Medienkonsum zu verlangen.

Die wenigsten Kinder- und Jugendlichen sind wirklich Internetsüchtig, doch viele neigen zum Missbrauch. Dies kann viele Gründe haben: So kann das Internet Bedürfnisse befriedigen, die in einer schwierigen Zeit wie der Pubertät anders kaum zu erfüllen sind. Auch die eigene soziale Abschottung kann ein Grund sein. Die Eltern haben auch eine Vorbildfunktion in Sachen Medien. "Wer beim Essen ständig den Fernseher laufen lässt oder selbst am Handy spielt, fordert die Kinder auf, dies auch zu tun", erklärt Lange.

Oft ist der übermäßige Medienkonsum ein Phase, die, wie die Pubertät, vorübergeht. Doch sie kann zu Zerwürfnissen in der Familie führen, darum ermutigt Sabine Lange bei Problemen zum Programm "Media-Check".

MEDIA-CHECK

Das Präventionsprogramm "Media-Check" richtet sich an Eltern, die auf Grund von Medienkonsum Probleme mit ihren Kindern im Alter von 13 bis 18 Jahren haben. Das Programm umfasst fünf Gesprächstermine mit Eltern und Kind sowie Fachpersonal. Zum Austausch zwischen Eltern ist zudem ein Elternabend geplant. "Media-Check" wird von der ZDF-Aktion-Mensch unterstützt, die Eltern werden dennoch um einem Selbstkostenbeitrag von 50 Euro gebeten. Zu den beteiligten Beratungsstellen gehören außer der AGJ Freiburg: "KOBRA" in Müllheim, "Emma" in Emmendingen, die Suchtberatung Ettlingen und die Suchtberatung in Konstanz.

Weitere Informationen : http://www.agj-freiburg.de

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