In Lahr wird es wärmer und trockener
Hitzewellen und Dürrphasen werden in Lahr in der Zukunft wahrscheinlich häufiger auftreten. Wie kann die Stadt Lahr auf solche Veränderungen aufgrund des Klimawandels reagieren? Darum ging es im Umweltausschuss. .
![Der Gereutertalbach in Reichenbach war Diskussionsthema. | Foto: Endrik Baublies Der Gereutertalbach in Reichenbach war Diskussionsthema. | Foto: Endrik Baublies](https://ais.badische-zeitung.de/piece/15/12/d3/bb/353555387-w-640.jpg)
Der Oberrheingraben ist nachweislich eine der wärmsten Regionen Deutschlands. Statistisch gibt es in Lahr im Jahr derzeit 45 Sommertage mit mehr als 25 Grad. Nach der Einschätzung wird sich diese Zahl bis zum Jahr 2100 auf 90 Sommertage verdoppeln. Ähnlich sieht es mit Hitzetagen mit mehr als 30 Grad aus. Diese Zahl von statistisch neun Tagen wird sich laut der Analyse bis zum Ende des Jahrhunderts auf 41 mehr als vervierfachen. Der Annahme liegt die Auswertung der Sommer- oder Hitzetage in den Jahren 1950 bis 2022 zugrunde. In der Vorlage, die der Umweltausschuss zur Kenntnis nahm, liest sich das so: "Die Bestandsaufnahme zeigt deutlich, dass es in Lahr in Zukunft wärmer und trockener wird. Extreme, wie Dürrephasen und Hitzewellen, werden zukünftig intensiver und häufiger."
Paas stellte zehn Handlungsfelder vor: Wasser, Land- und Forstwirtschaft, Naturschutz und Biodiversität, Gesundheit und Soziales, Bevölkerungsschutz, Bauen und Wohnen, Stadt- und Raumplanung, Wirtschaft und Verkehr sowie Tourismus. In allen diesen Bereichen werde der Handlungsbedarf durchweg ansteigen. In der Regel von derzeit "hoch" auf "sehr hoch".
Am Beispiel Forstwirtschaft, die in Zukunft am meisten betroffen sein wird, zählte Paas ein "hohes Risiko" und eine "große Schadenshöhe" auf.
Ein Lob gab es vonseiten der Planer, da die Stadt seit mehreren Jahren im Hinblick auf Klimaänderungen aktiv ist, beispielsweise mit der Reduktion von Treibhausgasen. Eine Empfehlung der Studie ist die Erstellung von neuen Konzepten, um zum Beispiel die Auswirkungen von Hitze oder Starkregen exakt zu erfassen. Ebenfalls sehr wichtig: Die personellen Ressourcen – im Rathaus gibt es bereits eine Kerntruppe – müssen ausgebaut werden.
Harald Günther (CDU) kritisierte die Situation beim Gereutertalbach in der Ortsmitte Reichenbachs. So werde der Querschnitt durch weniger Pflege zunehmend enger und die Gefahr von Hochwassern nehme zu. Dem widersprachen Baubürgermeister Tilman Petters und Fabian Roßmanith, neuer Leiter der Abteilung Grün und Umwelt. Der engere Querschnitt und die unebene Bodenfläche verlangsamten die Fließgeschwindigkeit. Eine Überprüfung und Einschätzung müssten in diesem Fall Fachleute des Wasserwirtschaftsamts vornehmen. Die Anregung Günthers, eine Besichtigung vorzunehmen, nahm die Verwaltung mit.
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