Naturphänomen
In drei Wochen 21.500 Beben auf Santorini
Die Erschütterungen auf der griechischen Insel haben in der Stärke nachgelassen. Ihre Zahl bleibt aber hoch. Seismologen arbeiten Szenarien durch, die Tourismusbranche befürchtet das Schlimmste.
dpa
Do, 20. Feb 2025, 8:57 Uhr
Panorama
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Quelle: Deutsche Presse-Agentur (dpa).
Die BZ-Redaktion hat diese Meldung nicht redaktionell bearbeitet.
Santorini/Athen (dpa) - Nahe der beliebten Ferieninsel Santorini wurden in den vergangenen drei Wochen rund 21.500 Erdbeben registriert. Dies berichtete der griechische Rundfunk (ERT) unter Berufung auf die Universität Athen. Die Seismologen versuchen nun abzuschätzen, wie sich das Phänomen weiter entwickeln wird, und arbeiten verschiedene Szenarien durch. Hoteliers und andere Unternehmer auf Santorini sind wegen der nahenden Urlaubssaison besorgt.
Möglicherweise Deeskalation des Phänomens
Weil die Stärke der Beben in den vergangenen Tagen deutlich nachgelassen hat, hoffen Geologen und Seismologen auf eine schrittweise Deeskalation des Phänomens. Entwarnung gibt es jedoch nicht: "Wir wissen natürlich nicht, wie lange es dauern wird, aber ich denke, wir sind auf einem relativ guten Weg", sagte der Chef der Erdbebenbehörde Efthymios Lekkas im griechischen Rundfunk.
Starkes Erdbeben nicht ausgeschlossen
Allerdings können die Wissenschaftler weiterhin auch ein großes Beben der Stärke 6 und höher nicht ausschließen. Durch solch ein Hauptbeben könnte sich die seismische Energie in der Region - anders als bislang bei dem Schwarm schwächerer Beben - auf einmal entladen.
Beim Krisenrat der Regierung zu Santorini hieß es zuletzt, bei solch einem starken Beben bestehe eine vierprozentige Wahrscheinlichkeit, dass bis zu 300 Gebäude am Rande des Kraters von Santorini kollabieren. Der Krater von Santorini, auch als Caldera bekannt, entstand bei einem Vulkanausbruch vor rund 3.600 Jahren. Heute säumen vielerorts Häuser und Hotels die Ränder des steil abfallenden Kraterrands.
Die Einsatzteams stünden bereit, die Folgen solch eines Erdstoßes zu bewältigen, hieß es weiter. Zudem habe der Zivilschutz an gefährlichen Stellen - etwa an den Hängen des Kraters - Sperrzonen eingerichtet. Schulen bleiben geschlossen, Menschenansammlungen sind untersagt.
Tourismusbranche in Sorge
Unterdessen haben Unternehmer auf Santorini Angst wegen der Auswirkungen der Beben auf die diesjährige Tourismussaison. Die Buchungen stagnieren, sagen Hoteliers übereinstimmend. Eine Lösung dafür gibt es nicht - außer das Ende der Erdbeben. "Für uns hat die Sicherheit der Besucher Vorrang", sagte Tourismusministerin Olga Kefalogianni dem Sender ERTnews. Die Insel Santorini werde diesen Sommer nicht den Tourismus-Boom der vergangenen Jahre erleben.
© dpa-infocom, dpa:250220-930-380620/1