Neujahrsfest
In China beginnt das Jahr des Schweins – aber was heißt das?
Das neue Jahr soll eigentlich jede Menge Glück und Freude bringen – doch ein berühmter Astrologe aus Hongkong sieht schwere Zeiten auf die Menschheit zukommen.
Mo, 4. Feb 2019, 21:45 Uhr
Panorama
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Es ist das wichtigste Fest Ostasiens und gilt als größte alljährlich stattfindende Völkerwanderung: Einige Hundert Millionen Chinesen sind in den vergangenen Tagen in ihre Heimatdörfer gefahren, um dort mit der Verwandtschaft das neue Jahr zu begrüßen. Zu Feiern gab es viel, denn das Jahr des Schweins gilt als Glücksjahr. Jedes Jahr ist in der chinesischen Astrologie einem von zwölf Tieren gewidmet: Ratte, Büffel, Tiger, Hase, Drache, Schlange, Pferd, Affe, Hahn, Hund, Ziege und Schwein. Von den Charaktereigenschaften des Tieres leiten gläubige Chinesen ab, wie das jeweilige Jahr ausfallen wird.
Zugleich sind die Jahre aber auch mit einem von insgesamt fünf Elementen verbunden: Metall, Wasser, Holz, Feuer und Erde. In diesem Jahr fällt das Schwein mit dem Element der "Erde" zusammen. Das werten chinesische Astrologen normalerweise als eine gute Kombination. Erde steht für Bodenständigkeit, Stabilität und Fruchtbarkeit.
Der Hongkonger Wahrsager Raymond Lo malt dennoch ein düsteres Bild für 2019. Er folgt der Lehre von Feng Shui, der Harmonielehre von Wind und Wasser und gilt als Meister der Vorhersagen in der chinesischen Astrologie. Jedes Jahr wird er weltweit nach den Aussichten gefragt. So auch von der Badischen Zeitung.
Schweine seien zwar sympathische Tiere und sie stünden für Frieden, Glück und Ausgeglichenheit. Dennoch befürchtet der Astrologe Anschläge, Terror, Rebellionen, Unruhen, aber auch Erdbeben, Orkane und schwere Überschwemmungen.
Die Erklärung liefert er nüchtern mit: Anders als in den Jahren zuvor könnte die Erde 2019 von dem Element des Wassers dominiert werden. Das werde einen "destruktiven Zyklus" zur Folge haben, warnt Lo.
Oberflächlich herrsche zwar Frieden und Einklang, dafür stehe die Erde. Doch darunter wabere es. Das Wasser drohe die Erde zu unterhöhlen. "Es gibt eine Unterströmung heimlicher Feindseligkeit", befürchtet Lo, sodass dem Schwein der Boden unter den Pfoten gezogen werde.
Doch wie sich auch im Westen Astrologen und Wahrsager häufig nicht einig sind, kommt es im Fernen Osten ebenfalls zu recht unterschiedlichen Einschätzungen über die Perspektiven für das neuen Jahr. Der in der ostchinesischen Stadt Nanjing praktizierende Wahrsager Li Gong etwa teilt die pessimistische Einschätzung Los nicht und ist sehr viel optimistischer gestimmt. Das zurückliegende "Jahr des Hundes" habe viel Unruhe ins Weltgeschehen gebracht und die Wirtschaft geschwächt. Schweinejahre hingegen seien insgesamt eher glücklichere Jahre.
Ein Ratschlag des Wahrsagers Li ist auf alle Fälle zutreffend: An den Feiertagen, an denen im heutigen China in den meisten Familien recht reichhaltig aufgetischt wird, sollte man aufs Gewicht achten. Sonst drohe das Jahr des fetten Schweins.
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