Marketing-Gag
In Berlin kann man jetzt seine Turnschuhe als Fahrkarte vorzeigen
Als Werbefachleute sind die Berliner Verkehrsbetriebe clever. Die BVG bringt Sneaker-Turnschuhe im Look der Sitzbezüge der Berliner U-Bahnen auf den Markt. Doch es gibt noch einen Gag.
Sa, 13. Jan 2018, 17:06 Uhr
Panorama
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Auch ihr neuester Coup zeugt von ihrer Liebe – zu einem großen Herzogenauracher Sportartikelhersteller. Mit ihm zusammen verkaufen die BVG vom kommendem Dienstag an 500 Paar Sneaker im Design der Sitzbezüge in Berliner U-Bahnen.
Mit 180 Euro werden sie gehörig zu Buche schlagen, allerdings sollen sie gegenüber einem herkömmlichen Turnschuh einen entscheidenden Vorteil haben: In der Lasche ist eine Jahreskarte für die BVG eingearbeitet. Wer die Schuhe trägt, kann damit umsonst U-Bahn, Straßenbahn, Bus und Fähre fahren. Allerdings nur, wer sie auch trägt. Den Schuh nur in der Tasche zu haben zählt nicht.
Das hat für den Schuhkartenbesitzer Folgen: Ein Jahr lang dieselben Schuhe tragen, bei Sonne, Wind und Schnee – da ist der Käsfuß garantiert. Und wie zeigt man so eine Fahrkarte? Muss man dem Kontroletti seinen Fuß ins Gesicht halten? Trägt man in der Oper und in der Kneipe, in der Schule und beim Hobby nun immer dieselben Latschen, zu jedem Outfit? Oder haben die beiden Unternehmen etwas im Hinterkopf?
Das Muster der U-Bahnsitze könnte eine Kleiderkollektion schmücken, Krawatten und Abendkleider passend zu den Schuhen – Verkehrs- und Modeunternehmen zusammen eröffnen sich ganz neue Märkte.
Auch für Freiburg hat die Idee Potential. Ein stadtbekanntes Onlineportal schlug als Freiburger Fahrkartenschuh den Birkenstock vor. Auf den ersten Blick einleuchtend. Auf den zweiten finden sich auch hier Schwachstellen. An die Schlappen in der Oper wird man sich gewöhnen. Doch der Schlappen im Winter wird selbst Hartgesottene schrecken.
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