Immer mehr Tote werden namenlos
Die Anonymisierung des Sterbens nimmt ständig zu.
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Kurz vor ihrem hundertsten Geburtstag stirbt eine Frau in einem Freiburger Pflegeheim. Gern wäre sie, machte sie zu Lebzeiten deutlich, in einem Sarg beerdigt worden. Doch ihr Leichnam wird ins Elsass transportiert, dort verbrannt, und die Urne wird in Niedersausheim beigesetzt – weil das Geld für eine Be-erdigung in Freiburg nicht reicht. So verschwinden die einen nach ihrem Tod in der Anonymität, andere sterben schon einsam und vergessen, ehe auch sie auf dem Friedhof ihren Namen verlieren.
Etwa 150mal im Jahr wird die Kriminalpolizei in Freiburg von Nachbarn alarmiert – weil Briefkästen überquellen, weil ältere Menschen lange nicht mehr gesehen wurden. Und mehr als einmal im Monat, sagt Polizeisprecherin Karin Simon-Immel, finden ihre Kollegen Leichen von Frauen und Männern, die Wochen zuvor unbemerkt gestorben sind....
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