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DNA-Test

Immer mehr Hundehalter wollen Rassenanteile der Tiere wissen

Immer mehr Hundehalter wollen Rassenanteile der Tiere wissen.  

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Maul auf für die Speichelprobe  | Foto: E. Boros (fotolia.com)
Maul auf für die Speichelprobe Foto: E. Boros (fotolia.com)

SAARBRÜCKEN/MAINZ (dpa). Hunde zählen zu den beliebtesten Haustieren. Immer mehr Hundebesitzer wollen wissen, welche Gene tatsächlich in ihren vierbeinigen Freunden stecken. Deshalb lassen sie Gentests durchführen. Auch Karen Gebauer aus Saarbrücken traute den Angaben im EU-Impfpasses ihres Labrador-Mischling, den sie aus dem Tierheim hat, nicht.

Roxy, bei der es sich nach Ansicht der Besitzerin um eine Kreuzung aus Labrador und spanischem Podenco handelte, verhielt sich nicht ganz so wie erwartet. "Mich machte vor allem stutzig, dass sie nicht ins Wasser geht, noch nicht mal in Pfützen oder Bäche. Das ist völlig untypisch für Labradore", sagt die Saarbrückerin. Stattdessen entwickelte ihre Hündin eine Leidenschaft fürs Stöbern und Jagen, so dass sie sie nicht ohne weiteres frei laufen lassen kann. Die 52-Jährige wollte der Sache auf den Grund gehen.

Im Internet, wo diverse Anbieter ihre Dienste in diesem Bereich anpreisen, entdeckte sie den Hinweis eines Labors, das sich auf dem Campus der Uni Mainz auch auf genetische Tests von Hunden spezialisiert hat. Karen Gebauer forderte für 119 Euro ein Testpaket an, entnahm mit Hilfe der Wattestäbchen Speichel aus dem Hundemaul und schickte die Probe zurück. Als per E-Mail das Ergebnis kam, musste die Hundebesitzerin stutzen: Denn die Mischlingsanalyse hatte ergeben, dass die meisten Anteile in Roxys Genen von Deutschem Boxer und English Cocker Spaniel stammten. Weitere Übereinstimmung gab es mit American Cocker Spaniel, Weißem Schweizer Schäferhund und schließlich American Foxhound, Chinook, Deutschem Schäferhund, Greyhound und Pudel. "Und wo ist der Labrador? Wo ist der Podenco?", fragte sich Karen Gebauer. Und natürlich auch: "Haben die vielleicht die Proben vertauscht?"

So etwas hält der Geschäftsführer von Galantos Genetics, Martin Schatzl, jedoch für ausgeschlossen. "Wie im Humanbereich nehmen wir zwei Proben von jedem Tier. Sie werden niemals parallel, sondern nacheinander untersucht. Und nur, wenn das Ergebnis identisch ist, geht das Ergebnis auch raus."

Kritiker halten nur Gentests für die Wissenschaft für sinnvoll

Seit etwa zehn Jahren bietet das Labor neben den klassischen Gentests für Menschen auch die Analyse von Hunde-DNA an. Und obwohl das Unternehmen keinerlei Werbung dafür macht, hat sich das Geschäft mit Vaterschafts- und Mischlingstests rasant entwickelt. "Während es vor fünf Jahren noch etwa eine Hunde-DNA-Probe pro Woche gab, sind es heute bis zu 40 am Tag", sagt Schatzl. Er rechnet damit, dass in seinem Labor der Anteil von Hunde-Gentests bald genauso hoch sein könnte wie im Humanbereich. "Die Leute werden halt immer närrischer mit ihren Tieren", sagt er lachend.

Der Verband für das Deutsche Hundewesen (VDH) in Dortmund steht den Mischlingstests skeptisch gegenüber. "Eigentlich müssten alle entsprechenden Rassehund-Populationen in Gänze getestet worden sein, bevor der Test zur Zuordnung angeboten wird. Daher ist die Aussageunsicherheit groß", meint VDH-Sprecher Udo Kopernik.

Anders sehe es bei wissenschaftlichen Untersuchungen aus – etwa, wenn bei einem Zuchthund vor einem geplanten Wurf getestet werde, ob er Anlageträger für die Augenerkrankung PRA ist. "Solche DNA-Analysen haben eine enorm hohe Aussagekraft. Ebenso wenn es darum geht, die Abstammung eines Hundes zu überprüfen und ob die Angaben in den Ahnennachweisen korrekt sind", sagt Kopernik. Für Mischlingstests jedoch liege nach Ansicht des VDH zu wenig Vergleichsmaterial vor.

Ressort: Panorama

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