Zeitung in der Schule

Imker: "Eine Biene kommt fertig entwickelt zur Welt"

Imkern und Bienen aus Leidenschaft. Im Interview mit Mitgliedern des Vereins Bienenfreunde Vorderes Wiesental Rainer Eiche, Verena Christen und Sina Albrecht über ihr großes Hobby.  

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Bienen, die sich auf einer Wabe voller Honig tummeln Foto: Patrick Pleul (dpa)
Am 22. Juni waren wir, die Klasse 4c des Meret-Oppenheim-Schulzentrums in Steinen, mit unserer Klassenlehrerin Mareike Schmidt bei dem Verein Bienenfreunde Vorderes Wiesental 2018 zu Besuch. Leider regnete es so stark, dass wir die Bienen nicht beobachten konnten. Ein leckeres Honigbrötchen im Kuhstall und ein Interview mit Rainer Eiche, Verena Christen und Sina Albrecht haben wir dennoch bekommen. Wir sprechen mit den drei über ihr Hobby das Imkern.

Zisch: Erzählen Sie uns doch etwas über Ihren Verein.
Christen: Wie der Name schon sagt, wurde unser Verein 2018 gegründet. Im Gegensatz zu anderen Imkervereinen nennen wir uns Bienenfreunde, da wir viele Mitglieder ohne Bienen haben, die uns aber unterstützen. Jeder kann zu uns kommen und für die Bienen etwas Gutes tun, auch ohne eigene Bienenvölker. Wir treffen uns einmal im Monat.
Zisch: Wie sind Sie zum Imkern gekommen?
Eiche: Imkern hat mich schon immer fasziniert. Meine Frau hat mir vor einigen Jahren ein Buch über das Imkern zum Geburtstag geschenkt und das hat mich so inspiriert, dass wir beide damit begonnen haben. Wir haben einige Imkerkurse besucht und dann mit fünf Völkern begonnen. Letzten Winter hatten wir dann 50 Bienenvölker, haben aber 20 verkauft, weil das ganz schön viel Arbeit ist.

Zisch: Was inspiriert Sie an Ihrem Hobby?
Eiche: Besonders fasziniert mich, dass eine Biene schon groß und fertig entwickelt zur Welt kommt und von Beginn an weiß, was sie für Aufgaben hat – von der Putzbiene zur Wächterbiene bis hin zur Sammlerin. Wir Menschen könnten ohne die Bienen nicht leben. Albert Einstein hat mal gesagt: "Wenn die Biene ausstirbt, leben die Menschen noch maximal vier Jahre." Ob das stimmt, weiß ich nicht, aber viele Lebensmittel sind von der Biene abhängig. Deswegen sagt man, dass die Biene das drittwichtigste Nutztier nach dem Rind und Schwein ist. Also schlagt eine Biene niemals tot, sondern lasst sie wegfliegen.

Zisch: Erzählen Sie uns etwas über Ihre Bienenvölker.
Albrecht: Ich habe meine Bienen auf meinem Balkon in Schopfheim stehen. Es ist kein Problem, Bienen in der Stadt zu halten. Das funktioniert super, man darf nur nicht vor dem Flugloch stehen, denn dann wird man attackiert. Wir können auf dem Balkon prima von hinten dran stehen und da passiert nichts. Ich kann meine Bienen jeden Tag beobachten, sehen, ob alles okay ist, ob sie fliegen und Pollen eintragen.
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Zisch: Wer sind die Feinde der Biene und wie verhält sie sich bei Angriffen?
Christen: Bienen können auch Krankheiten bekommen wie zum Beispiel Durchfall. Es gibt auch einen Virus, der die Flügel angreift. Besonders gefährlich ist die Varroamilbe. Aber auch Wespen und Hornissen sind Feinde der Biene. Wenn eine Hornisse in ein Bienenvolk reinfliegt, tötet sie erst mal ein bis zwei Bienen. Doch dann umzingeln die Bienen sie und flattern so stark mit den Flügeln, dass die Temperatur um ein bis zwei Grad steigt. Das verträgt die Hornisse nicht und stirbt.

Zisch: Im Sachunterricht behandeln wir gerade das Thema Feuer. Wie reagieren Bienen auf Feuer?
Eiche: Wir haben das natürlich nicht getestet, weil unsere Bienen ja nicht sterben sollen. Aber der Imker benutzt einen Smoker und wenn wir die Bienen aufmachen und ein wenig einräuchern, dann imitiert das Feuer. Die Bienen gehen an eine Honigwabe und saugen sich den Honigmagen voll. Dadurch werden sie träge.

Zisch: Wann sterben Drohnen?
Albrecht: Drohnen werden ab April von den Bienen gezüchtet, damit sie die neue Königin begatten können. Ende August werden sie im Volk nicht mehr gebraucht und dann rausgeschmissen, sodass sie verhungern und sterben. Im letzten Jahr war es sehr interessant, da es keinen Honig und zu wenig Nahrung für die Bienen gab und wir die Bienen zufüttern mussten. Das lag vor allem an dem schlechten Wetter. Da habe ich bei meinen Bienen beobachtet, dass die Drohnen schon im Mai rausgeworfen wurden.

Zisch: Wie kann man das Bienensterben verhindern?
Eiche: Wildbienen sind vor allem gefährdet, denn manche von ihnen ernähren sich ausschließlich von einer Pflanze. Wenn diese Pflanze fehlt, können sie nicht überleben. Auch Honigbienen sind gefährdet. Wir können darauf achten, weniger Steingärten anzulegen und unsere Zierpflanzen nicht zu spritzen. Und jeder kann bienenfreundliche Pflanzen im Garten halten, sodass die Bienen Nektar finden können.
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